Zum Inhalt: Der Fabrikant Albert Oberholzer feiert im Kreise der Familie seinen 60. Geburtstag. Da taucht plötzlich sein unliebsamer Bruder, der Zirkusdirektor Alexander Oberholzer alias Obolski, mit seiner Frau Iduna auf. Während die beiden die übrige Verwandtschaft mit ihren Abenteuer-Geschichten schockieren, ist Tochter Anna fasziniert und taucht in ihren Träumen vollständig ein in die zauberhafte Welt der Clowns, Artisten und Tiere. Sie beschließt, ihr beengtes bürgerliches Leben hinter sich zu lassen und sich dem Zirkus anzuschließen. Doch was wird aus dem Gärtner Robert, der von einer gemeinsamen Zukunft mit der jungen Frau träumt?
Musikalische Leitung: Tobias Engeli Inszenierung: Axel Köhler Bühne und Kostüme: Okarina Peter und Timo Dentler Choreografie: Mirko Mahr Dramaturgie: Nele Winter
''Die ordentliche Prise Ostalgie sorgt für einige Lacher im Publikum und einige Déjà-vu- Momente. Dieser Enge stehen Hinrich Horn als (West-)Zirkusdirektor Alexander Obolski und Mirjam Neururer als Frau Iduna gegenüber, deren scheinbar aufregendes Künstlerleben für die grenzenlose Freiheit steht.
Trotz dieser Gegensätze will das Stück nicht recht in Fahrt kommen, zu bieder und fade ist es. Außer dem Hit "Oh mein Papa" hat es zwar noch ein paar andere schöne Musiknummern (etwa Annas Lied auf der Schaukel) zu bieten, mehr aber auch nicht. Auch wenn Tobias Engeli am Pult versucht, das Maximum herauszuholen und den einen oder anderen musikalischen Effekt zum Klingen bringt. Auch das Ensemble der Musikalischen Komödie vermag an der kaum vorhandenen Essenz des Stücks nicht viel zu ändern, obwohl es spielfreudig wie immer agiert: Hinrich Horn ist ein wahrhaft charmanter Zirkusdirektor, Mirjam Neururer singt mit schlankem Sopran eine verführerisch-exotische Iduna, Nora Lentner ist eine hinreißende Anna und Sabine Töpfer eine komische Köchin mit musikalischem Talent.
Fazit: Ostalgie und Showeffekte verpuffen schnell, das Ganze bleibt trotz Zirkusflair blutleer und reißt einen - im Vergleich zu Produktionen wie Prinzessin Nofretete oder On the town - nicht gerade vom Hocker, schade.'' schreibt Eva Hauk am 28. April 2019 auf KULTURA-EXTRA