Bewertung und Kritik zu
DER FLIEGENDE HOLLÄNDER
von Richard Wagner
Regie: Michiel Dijkema
Premiere: 30. März 2019
Oper Leipzig
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Zum Inhalt: Bis in alle Ewigkeit ist der fliegende Holländer dazu verdammt, auf seinem Geisterschiff die Weltmeere zu durchsegeln, ohne Rast, ohne Ziel. Nur einmal alle sieben Jahre darf er an Land, um dort Erlösung zu suchen: in einem »Weib, das bis in den Tod getreu ihm auf Erden«. Die Kapitänstochter Senta, die an den gesellschaftlichen Konventionen und der Enge der dörflichen Gemeinschaft zu ersticken droht, glaubt sich auserkoren, diesen Fluch zu brechen. Als ihr Vater Daland mit einem geheimnisvollen Fremden an seiner Seite von See zurückkehrt, erkennt sie sofort den Verdammten aus jener düsteren Seemannsballade, die ihr schon die Amme vorsang, und bricht auch die letzten Brücken zum vorgezeichneten Leben mit ihrem Verehrer Erik ab.
Nach seinen drei Frühwerken betrachtete Richard Wagner den 1843 uraufgeführten »Fliegenden Holländer« als sein erstes gültiges Werk überhaupt. Mit dem Einbruch des Übersinnlichen und der dämonischen Naturgewalten in die Realität knüpfte er an die Tradition der schauerromantischen Oper an und beschritt mit dem Erlösungsmotiv einen Weg, der für seine folgenden Musikdramen bestimmend werden sollte. Das stürmische Wogen des Meeres, wilde Seemannschöre und die zentrale Ballade Sentas verdichtet Wagner zu einem atmosphärischen Thriller, der vom ersten Ton an in Bann zieht. Michiel Dijkema, der in Leipzig zuletzt mit seiner bewegenden Interpretation von »Rusalka« begeisterte, erzählt in seiner Inszenierung von der Suche nach Heimat, aber auch von der Sehnsucht nach dem Anderen.
Musikalische Leitung: Ulf Schirmer
Inszenierung und Bühne: Michiel Dijkema
Kostüme: Jula Reindell
Licht: Michael Fischer
Choreinstudierung: Thomas Eitler-de Lint
Dramaturgie: Elisabeth Kühne
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