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    Tropfen auf heiße Steine

    Bewertung und Kritik zu

    TROPFEN AUF HEISSE STEINE
    von Rainer Werner Fassbinder
    Regie: Tom Müller 
    Premiere: 7. Februar 2019 
    Theater der Keller, Köln

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    Zum Inhalt: Leopold hat Franz auf der Straße angesprochen – neugierig und fasziniert kommt Franz zu ihm mit nach Hause. Die Verabredung mit seiner Freundin Anna lässt er sausen. Und er bleibt. Aus dem sexuellen Abenteuer wird eine eingefahrene Beziehung mit allen Facetten der Verletzung und Demütigung. Franz übernimmt die häuslichen Pflichten, Leopold wird zum ständig nörgelnden Haustyrannen. Bis schließlich Anna an der Tür steht und die Karten neu gemischt werden.
    Ein tragikomisches Spiel um Liebe, Geschlecht und Macht. Mit feinem untergründigem Humor nimmt Fassbinder in seinem ersten Stück die Abgründe, Abhängigkeiten und Verstrickungen in Beziehungen, die Faszination von sexueller Anziehungskraft auseinander.

    Mit: Frank Casali, Tim-Fabian Hoffmann, Simon Rußig, Magda Lena Schlott

    Regie und Bühne: Tom Müller
    Kostüm:  Sophia Spies
    Video: Christoph Stec
    Dramaturgie: Ulrike Janssen

    3.0 von 5 Sterne
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    Marionetten erotischer Machttriebe
    5 Jahre her.
    Kritik
    ''Regisseur Tom Müller interessiert der schillernde Mensch Fassbinder. Fassbinder war auch Theaterregisseur und –autor. Als Gegenmodell zum Staatstheater gründete er 1968 das Münchner Antitheater, in welchem er sechzehn seiner Stücke aufführte. Magda Lena Schlott markiert ihn als Regisseur auf der Bühne mit Schnäuzer und in Lederjacke. Sie verkörpert ihn als rücksichtslosen und aggressiven Machtmenschen, der keine sexuellen Grenzen kennt, wenn sie nacheinander mit den werten Kollegen liebäugelt. Plötzlich ruft sie aggressiv, wie einst wohl der legendäre Regisseur, „du blöde Sau“. Dann mokiert sie sich über das Verhalten, die Leistungen oder sogar die Stimmen der Darsteller. Später echauffiert sie sich auch über die Fassbinder-Mutter Lilo Eder, die natürlich stets zu stören vermag. Diese Szene mutet leider ein bisschen albern und übertrieben an. In einem stärkeren Zwischenspiel gibt sie als Fassbinder ein Interview, bei dem sie die selbstsicher dominierende, hochkonzentrierte Künstlerpersönlichkeit, die Fassbinder wohl auch war, heraushängen lässt.  Insgesamt ist Tom Müllers Adaptation von Tropfen auf heiße Steine betont experimentell. Es legt einen besonderen Fokus auf den Autor der Vorlage. Fassbinder war ein Mensch, dem viele hörig und von dem viele abhängig waren. Zeitzeugen zufolge förderte oder unterdrückte er seine Kollegen auf der Bühne oder am Filmset. Er hatte Wutausbrüche, die für viele, die ihm als Regisseur ausgeliefert waren, beängstigend gewesen sein mussten. Gewalt und Unterdrückung in Liebesbeziehungen ist auch ein zentrales Thema der meist sperrigen und gesellschaftskritischen Arbeiten des maßgeblichen Vertreters des Neuen Deutschen Films. Seinem umfangreichen Filmschaffen zufolge arbeitete er zeitlebens wie ein Besessener, bevor er im Alter von 37 Jahren an Herzversagen und einer Mischung aus Schlafmitteln, Alkohol und Drogen verstarb. Das Thema beengender gesellschaftlicher Verhältnisse spielte sicherlich auch in Fassbinders exzentrischem Leben eine Rolle. Ein langzeitiger Lebensgefährte Fassbinders, Armin Meier, beging im Alter von 35 Jahren Suizid; vielleicht von Fassbinder ähnlich enttäuscht wie Franz von Leopold in Tropfen auf heiße Steine. '' schreibt Ansgar Skoda am 10. Februar 2019 auf KULTURA-EXTRA
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