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La Passion de Simone

Bewertung und Kritik zu

LA PASSION DE SIMONE 
Kaija Saariaho
Regie: Friederike Blum 
Premiere: 18. Mai 2025 
Oper Köln 

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Zum Inhalt: Wie weit würdest du für deine Ideale gehen? Die französische Philosophin und Mystikerin Simone Weil verbrachte ihr nur 34 Jahre dauerndes Leben damit, ihre persönlichen Grenzen immer wieder neu auszuloten. Ein starker Wille, der dem ständigen Scheitern unterworfen war. 1909 in einer jüdisch-großbürgerlichen Familie in Frankreich geboren, studiert Simone Weil zunächst Philosophie an der Pariser École Normale Supérieure – neben Simone de Beauvoir als einzige Frau – und arbeitet anschließend als Lehrerin. Doch bald schon quittiert sie den Dienst, um sich als Hilfsarbeiterin in einer Elektrofabrik anstellen zu lassen und die Lebensbedingungen der Arbeiterklasse am eigenen Leib zu erfahren. Doch körperlich ist sie den Belastungen nicht gewachsen. Auch ihre Bemühungen, 1936 im Spanischen Bürgerkrieg auf Seiten der Republik zu kämpfen und 1942 von England aus nach Frankreich in den Krieg gegen die Deutschen zu ziehen, scheitern. Aus Solidarität mit den Opfern im Zweiten Weltkrieg verweigert Simone Weil schließlich jegliches Essen und stirbt 1943 an Hunger und Herzinsuffizienz.

Mit „La passion de Simone“ setzte ihr die 2023 verstorbene finnische Komponistin Kaija Saariaho ein Denkmal. Entstanden ist eines der persönlichsten Werke Saariahos, die „La passion de Simone“ auch als ihr musikalisches Testament bezeichnete. Es ist bereits die dritte Zusammenarbeit mit dem französisch-libanesischen Autor Amin Maalouf, die mit „L’amour de loin“ begann. Auch die gemeinsame Arbeit mit dem amerikanischen Opernregisseur Peter Sellars, der im November 2006 im Rahmen seines New Crowned Hope Festival in Wien die Uraufführung von „La passion de Simone“ inszenierte, prägte dieses Werk. Das Oratorium für Solosopran, Chor und Orchester besteht aus 15 Stationen, die Simone Weils Leben und Gedanken beleuchten. Musikalisch erklingen die für Saariaho typischen impressionistischen Klangflächen, die zuweilen von überraschenden Explosionen im Schlagwerk dramatisch zugespitzt werden. Saariaho selbst plädierte zeitlebens dafür, das Werk szenisch aufzuführen. In Kooperation mit dem Festival „Acht Brücken” der Kölner Philharmonie wird „La passion de Simone“ nun an der Oper Köln gezeigt. Die Regie übernimmt die Newcomerin Friederike Blum, die 2023 für ihre Arbeit „Tri Sestry“ am Theater Hagen den Götz-Friedrich-Preis der Deutschen Oper Berlin erhielt. Gemeinsam mit der Bühnen- und Kostümbildnerin Lise Kruse spürt sie dem Geist von Simone Weil nach und lässt uns in deren Leben und Gedanken eintauchen. Für das Dirigat konnte Christian Karlsen, Spezialist für modernes Musiktheater und ehemaliger künstlerischer Leiter des Kaija Saariaho-Festivals in Den Haag, gewonnen werden.

Musikalische Leitung: Christian Karlsen
Inszenierung: Friederike Blum
Bühne & Kostüme: Lise Kruse
Licht: Nicol Hungsberg
Dramaturgie: Svenja Gottsmann
Besetzung:
Lavinia Dames, Sopran
Vokalensemble mit Maria Koroleva, Alina König Rannenberg, Tina Drole, Luzia Tietze, Rhydian Jenkins, Frederik Schauhoff, Friedemann Gottschlich und Christoph Seidl
Delphine Delavaud, Stimme der Tonaufnahme
Gürzenich-Orchester Köln

4.0 von 5 Sterne
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Die Frau mit der Fabriknummer "A96630 Weil"
1 Monat her.
Kritik

''Nun konnte ich noch rechtzeitig die letzte Vorstellung von Friederike Blums Regiearbeit mit Lisa Kruses Bühnen- und Kostümentwürfen im Saal 3 vom Staatenhaus (der langjährigen Ausweichstätte der Oper Köln) besehen, und die zwei vermochten es [vergleiche ich mit Obigem] viel besser, die arg komplizierten Lebens- und besonderen Begleitumstände der sich selber fast schon masochistisch aufgeopfert habenden Sozialrevolutionärin und späteren Mystikerin Simone Weil (1909-1943) poetisch und didaktisch zu vermitteln; jede Menge Weil-Büsten sowie diverse Textzitate auf Textilien und Papier "halfen" mir diese selbstbewusste und zugleich so wundersame Frau nach und nach kennenzulernen, obgleich ich sie und ihre selbstzerstörerischen Individualaktionen (als Fabrikarbeiterin, als Soldatin im Spanischen Bürgerkrieg, als quasi Hungerstreikende etc.pp.) zwar menschlich nachvollziehen aber rein vernunftmäßig nicht teilen konnte, also nicht unbedingt.

Gesungen und musiziert wurde natürlich auch, und zwar in hochprofessioneller Weise: Die Sopranistin Lavinia Dames (angenehm anzuhören) war als kommentierende und hinterfragende Intimkennerin der Weil, die sie ständig entweder als ihre große oder kleine Schwester "anredete", besetzt.'' schreibt Andre Sokolowski am 2. Juni 2025 auf KULTURA-EXTRA

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