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Orlando

Bewertung und Kritik zu

ORLANDO 
Georg Friedrich Händel
Regie: Rafael R. Villalobos 
Premiere: 17. November 2024 
Oper Köln 

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Zum Inhalt: Orlando ist wie besessen in Angelica verliebt und versucht mit aller Kraft, sie für sich zu gewinnen. Dies bereitet dem Zauberer Zoroastro Sorgen, da Orlando seine Pflicht als Krieger vernachlässigt. Als Orlando erfährt, dass Angelica statt seiner den Soldaten Medoro liebt, wird er wahnsinnig vor Eifersucht, halluziniert einen Abstieg in die Unterwelt und beschließt, alles und jeden zu zerstören. Wird Zoroastro sein Ziel erreichen und Orlando zurück auf den „rechten Pfad“ bringen? Georg Friedrich Händel fand in Ludovico Ariostos „Orlando furioso“, dem „Rasenden Roland“, aus dem Jahre 1516 einen geeigneten Stoff über die labyrinthischen Wege der Leidenschaften, der ihn zu gleich drei Opern inspirierte: Nach „Orlando“ (1733) griff er für „Ariodante“ und „Alcina“ (beide 1735) noch einmal auf das Epos zurück.

Händel leitete zu dieser Zeit das Londoner Haymarket Theatre praktisch eigenverantwortlich und war in der glücklichen Lage, Opern nach seinem Geschmack komponieren zu können. Musikalisch bricht Händel hier mit der Tradition der opera seria. Anstelle von Da-Capo-Arien treten einteilige Ariosi und Accompagnati, die nicht mehr den bloßen Affekt, sondern das unverarbeitete Gefühl der Figuren zum Ausdruck bringen. Die Form der Oper folgt der dramatischen Handlung und scheint sich nach und nach aufzulösen, kulminierend in der großen Wahnsinnsszene im Finale des zweiten Aktes. Auch wenn die Uraufführung am 27. Januar 1733 durchaus gefiel, kündigte der Star- Kastrat Senesino schon nach zehn Aufführungen seinen Vertrag. Zu unkonventionell sei die Partie des Titelhelden, sodass er seine Stimmkunst als „primo uomo“ nicht genügend entfalten könne. Dennoch besticht „Orlando“ bis heute mit virtuosen Melodien und berührenden Psychogrammen der Protagonist*innen. 

Die vielgelobte Inszenierung von Rafael R. Villalobos, die 2021 erstmals beim Festival in Perelada in Spanien gezeigt wurde, liefert einen Querverweis auf Virginia Woolfs Roman „Orlando – Eine Biografie“ und nimmt das Beziehungsdreieck zwischen der Autorin Woolf, ihrer Freundin Vita Sackville-West und deren Liebhaberin Violet Trefusis zum Ausgangspunkt für die Figurenkonstellation. Die Musikalische Leitung hat der Barockspezialist Rubén Dubrovsky inne, der nach „Giulio Cesare in Egitto“ und „Idomeneo“ ans Pult des Gürzenich-Orchesters zurückkehrt.

4.0 von 5 Sterne
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Virginias Orlando
8 Monate her.
Kritik

''Virginia (Alina König Rannenberg als eigentliche Dorinda) kriegt mit, dass ihre lesbische Freundin Vita (Adriana Bastidas-Gamboa als eigentlicher Medoro) ein Liebesverhältnis mit Violet (Giulia Montanari als eigentliche Angelica) hat und müht sich mehr und mehr, über diesen sie menschlich zutiefst erschüttert habenden Zwischenfall hinwegzukommen; das gelingt zwar ziemlich schwer, aber letztendlich doch, also so irgendwie... Das hat schon Spaß gemacht, dass man das quasi wie durch's Schlüsselloch dann so beobachten und nachvollziehen konnte. Erst nach der Pause tritt dann auch noch Zauberer Zorostro (Gianluca Buratto) auf, um das LGBT-Beziehungschaos zwischen den Agierenden beschwichtigend zu richten.

Die Musikerinnen und Musiker des von Rubén Dubrovsky auf einigermaßen glaubwürdiges Barock getrimmten Gürzenich-Orchesters Köln beglückten insbesondere bei der Dorinda-Arie mit den zwei sie begleitenden Bratschen - auch bei der vorher schon gesungenen und mit der Solo-Violine begleiteten Nachtigallen-Arie; beide Male Gänsehaut beim Hören! Sowieso schienen die drei Frauenstimmen Sabatas Countertenor ziemlich in den Schatten stellen zu wollen. Große Begeisterung am Schluss. Inszenatorisch und musikalisch ein Highlight - ohne jede Frage.'' schreibt Andre Sokolowski am 18. November 2024 auf KULTURA-EXTRA

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