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Szenen einer Ehe

Bewertung und Kritik zu

SZENEN EINER EHE 
nach dem Film von Ingmar Bergman
Regie: Anna Bergmann 
Premiere: 31. Oktober 2014 (Theater Lübeck) 
Karlsruher Premiere: 27. Oktober 2018 
Online-Premiere: 7. Juli 2021 (Film-Version) 
Badisches Staatstheater Karlsruhe 

Zum Inhalt: Die Filmserie Szenen einer Ehe des großen schwedischen Film- und Theaterregisseurs Ingmar Bergman war ein Welterfolg: Johann und Marianne sind seit zehn Jahren verheiratet, beruflich erfolgreich und haben zwei Kinder. Vor wenigen Wochen noch in einer Zeitschrift als modernes Muster-Paar beschrieben, reißen bald Abgründe auf. Hat die Ehe nach seinem Seitensprung noch eine Zukunft? Schonungslos zeichnet Bergman die psychologischen Mechanismen der Beziehung nach, die auseinanderklaffenden Bedürfnisse nach Nähe und Distanz, bis die Konflikte eskalieren.

Mit Sina Kießling und Timo Tank

Regie: Anna Bergmann
Bühne: Katharina Faltner
Kostüme: Sybille Wallum
Sounddesign: Heiko Schnurpel
Kampfchoreografie: Stefan Richter
Dramaturgie: Anna Haas, Tobias Schuster

TRAILER

3.0 von 5 Sterne
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Bergman-Adaption zwischen Melodram und Comedy
3 Jahre her.
Kritik
Inszenierungen gehen manchmal merkwürdige Wege. Aus der Lübecker Film-Adaption, die Anna Bergmann als Theater-Parcours anlegte, wurde in Karlsruhe wieder ein Film. In den zwei Stunden bekommt das Publikum eine kondensierte Fassung der Ehe-Konflikte geboten, die nah an Ingmar Bergmans Original bleibt, aber dieses Meisterwerk natürlich nicht erreichen kann. Vor allem während der ersten Stunde folgt die Stream-Version dem Konzept des Theater-Parcours: die Kamera von Sophie Lux und Achim Goebel schwenkt durch die schmalen Gänge hinter den Kulissen und folgt dem Paar in die Intimität der Garderoben. Wie schon in Bergmans Film sind auch in Bergmanns Theaterfilm die Sympathien eindeutig verteilt: Johan, der sich auf dem Kongress in die junge Studentin verliebt, wird als armseliges Würstchen gezeichnet, das seinen Trieben folgt, sich zunächst als Sieger sieht, aber unreif in einer erkalteten Affäre feststeckt, die weit hinter seinen Illusionen zurückbleibt. Marianne, die zunächst am Boden zerstört ist, zieht aus der Krise neue Kraft und erscheint in der zweiten Hälfte als selbstbewusste Frau. Mal kippt der Theaterfilm in Richtung Comedy, mal eher zum Melodram, auf der Zielgeraden wird er zum kunstblutgetränkten Ringkampf auf dem Büro-Boden, den Stefan Richter choreographierte. Weiterlesen
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