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Thalia Theater Hamburg
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SPIELPLAN & KARTEN

Tartuffe

Bewertung und Kritik zu

TARTUFFE
von Molière
Regie: Stefan Pucher
Premiere: 8. September 2017
Thalia Theater Hamburg 

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Zum Inhalt: Tartuffe, der sich eingenistet hat im Hause der Familie Orgon, ist ein Betrüger. Ein Heuchler, der sich der Maske der Frömmigkeit bedient. Er inszeniert sich zum Schein als Heiliger und bringt die Scheinheiligkeit seiner Umgebung zum Vorschein. Er ist ein Lügner der seine Macht und Verführungskraft nicht aus der perfekten Tarnung, sondern aus der dreisten Offensichtlichkeit seiner bösen Absichten bezieht. Was macht die einen für diese Art Autorität so empfänglich und die anderen, die das Spiel zu durchschauen meinen, so fassungslos hilflos? Was passiert, wenn jeder das zur Wahrheit erklärt,  was er hören will? Im Hause Orgon sind es der Hausherr und seine Mutter, Madame Pernelle, die dem Charisma Tartuffes verfallen und alles herzugeben bereit sind, was dieser Mann Gottes – in offener Missachtung des Gottesgebotes – an Geld und Haus, Tochter und Ehefrau seines Gastgebers begehrt. Zu Molières Zeiten war „Tartuffe“ ein offener Angriff auf einen heuchlerischen Klerus, der nicht nur zeitweilig zu Aufführungsverboten führte, sondern auch dazu, dass dem Stand der Schauspieler der Empfang der Sakramente verweigert wurde. Heute, in Zeiten, in denen viele bereit sind, vermeintliche Leerstellen mit dem Glauben an einfache Wahrheiten und neue Autoritäre zu füllen, liest sich diese teuflische Komödie als ein böse funkelndes Spiel der Dialektik von Wahrheit und Lüge.

Mit Karin Neuhäuser (Madame Pernelle), Oliver Mallison (Orgon, ihr Sohn), Lisa Hagmeister (Elmire, seine zweite Frau), Steffen Siegmund (Damis, sein Sohn), Birte Schnöink (Mariane, seine Tochter), Bekim Latifi (Valère), Matthias Leja (Cléante, Orgons Schwager), Jörg Pohl (Tartuffe), Victoria Trauttmansdorff (Dorine, Zofe)

Regie: Stefan Pucher
Bühne: Barbara Ehnes
Kostüme: Annabelle Witt
Musik: Christopher Uhe
Dramaturgie: Julia Lochte
Video: Meika Dresenkamp

3.0 von 5 Sterne
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Stefan Pucher kombiniert Moliere mit Abba
7 Jahre her.
Kritik
Überraschend bieder und sehr nah an der Vorlage aus dem französischen Absolutismus brachte Stefan Pucher den Klassiker auf die Bühne. Als Clou seiner Inszenierung lässt er seine Schauspieler zu Soloauftritten mit leicht verfremdeten, neu arrangierten ABBA-Songs an die Rampe treten. Manchmal sind die Zeilen der schwedischen Pop-Superstars der 70er Jahre ein pfiffiger Kommentar zu Molierès Versen, z.B. wenn Karin Neuhäuser trocken „The Winner Takes it all“ konstatiert oder Birte Schnöink als Marianne, die mit Tartuffe verheiratet werden soll, „S.O.S.“ ruft. In anderen Fällen fehlt ein überzeugender Bezug zwischen der Komödienhandlung und dem Popsong, dann dient ABBA nur als willkommene Auflockerung des ansonsten sehr konventionell dargebotenen Schauspiels. Der Haken an diesem Regieeinfall ist, dass die Schauspieler bei diesen Musikeinlagen teilweise an ihre Grenzen stoßen. Ärgerlich ist, wie verqualmt diese Inszenierung ist: die Qualmschwaden, die in mehreren Szenen über die Bühne wabern, wirken sehr aus der Zeit gefallen. Weiterlesen
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