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Thalia Theater Hamburg
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Grandpa Puss; or how God disappeared

Bewertung und Kritik zu

GRANDPA PUSS; OR HOW GOD DISAPPEARED 
von Lisaboa Houbrechts
Premiere: 01. Februar 2023 (Ghent, Opera Ballett Vlaanderen) 
Deutschland-Premiere: 02. Februar 2024
Thalia Theater Hamburg 

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Zum Inhalt: Ein Familienepos über drei Generationen, im Zentrum ein zwölfjähriges Mädchen, die Enkelin des titelgebenden „Großvaters mit den Katzen“: sie befragt den Großvater über das Unaussprechliche, das ihm als Kind in der Obhut eines katholischen Priesters widerfahren ist. Diese Spirale der sexuellen Gewalt setzt sich durch die Familiengeschichte vom Belgien der 1940er Jahre bis in die Gegenwart fort, und stellt den Glauben an einen guten Gott auf die Probe.

Verwoben mit der sublimen Musik und Poesie von Johann Sebastian Bachs Johannes-Passion sowie entrückenden Choreografie-Sequenzen, entsteht eine intensive Collage, so verstörend wie erhaben. Die junge Regisseurin, seit 2022 u.a. im Leitungsteam des Toneelhuis Antwerpen, verarbeitet hier meisterhaft die eigene Geschichte und sagt selbst über den Abend: „Es ist eine dunkle Geschichte. Es geht um die Kinder, die in Gewaltspiralen gefangen sind. Der Drang, diese zu durchbrechen, kann unglaublichen Lebenswillen und Vorstellungskraft freisetzen, aber auch in Zerstörung münden. Der Raum zwischen Theater und Oper ist die perfekte Kunstform, um dieses Allerintimste radikal zum Ausdruck zu bringen.“

TEXT & REGIE Lisaboa Houbrechts
ARIEN, CHÖRE UND REZITATIVE J. S. Bach
MUSIKALISCHE LEITUNG & ARRANGEMENTS Pedro Beriso
ARRANGEMENTS FÜR AKKORDEON & TENOR Philippe Thuriot
KOMPOSITION & UMSETZUNG PARTITUR Bert & Stijn Cools (granvat)
SZENOGRAFIE & PUPPEN Filip Peeters
KOSTÜME Oumar Dicko
LICHTDESIGN Fabiana Piccioli
DRAMATURGIE Hildegard De Vuyst

3.0 von 5 Sterne
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Überfrachtetes Cross-Over mit großem Schluss-Streitgespräch
10 Monate her.
Kritik

Houbrechts überfrachtet ihre autobiographisch inspirierte Geschichte durch ein Übermaß von Theatermitteln. Die Choräle aus Johann Sebastian Bachs Johannespassion begleiten den Leidensweg der Familie, der vom Missbrauch bis zu Krebserkrankungen reicht. Zwischen Tanzeinlagen, Rap, Hiphop und Akkordeon thront in der Mitte der Bühne ein schwarzer Quader, der die Figuren so erschlagen droht wie die Überfrachtung den Plot.

Die junge Regisseurin setzt in ihrer Cross-over-Produktion aus Tanz (laGeste, ehemals les ballets C de la B), Oper (Opera Ballet Vlaanderen) und Schauspiel (Toneelhuis Antwerpen, dort ist sie seit 2022 im Leitungsteam) in der zweiten Hälfte stärker auf das Wort. Der Abend steuert auf das Rededuell des Missbrauchsopfers (Degand) mit der Großmutter zu: Er hat den Glauben an Gott verloren und hasst die katholische Kirche, in deren Namen ihm so schweres Leid zugefügt wurde. Für sie bleibt die Religion der zentrale Anker ihres Lebens. Auf die Theodizee-Frage, wie ein angeblich allmächtiger Gott das zulassen könne, rechtfertigt sie sich mit den klassischen, theologischen Argumenten. Die Rolle der gläubigen Frau spielt Elsie de Brauw, die mit Johan Simons ans Schauspielhaus Bochum kam.

Weiterlesen: https://daskulturblog.com/2024/02/02/grandpa-puss-or-how-god-disappeared-lessingtage-kritik/

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