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Die Walküre

Bewertung und Kritik zu

DIE WALKÜRE
von Richard Wagner
Regie: Claus Guth
Premiere: 19. Oktober 2008
Staatsoper Hamburg 
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Zum Inhalt: Das Wälsungenpaar, das Wagner Wotan erschaffen lässt, könnte eine Option sein, wäre da nicht der egoistische Trieb, der jeglicher Freiheitsutopie entgegensteht. Wotan muss an der bestehenden Weltordnung festhalten, um sich selbst vor dem Untergang zu bewahren. Er kann sein Wälsungen-Experiment nicht objektiv angehen, sondern manipuliert seine Probanden. Siegmund muss isoliert aufwachsen, lange Jahre mit ihm „im wilden Wald“ leben, wo er ihn Kampftechniken zur Selbsterhaltung lehrt, bis Siegmund als Profi-Rebell allein auf die Welt losgelassen wird. Prompt drängt es den Herangewachsenen zu Männern und, wie die Musik es so schön beschreibt, noch mehr zu Frauen. Doch überall, wo Siegmund hinkommt, rächt sich der Mangel an sozialer Kompetenz: „In Fehde fiel ich, wo ich mich fand“. Siegmund lernt nicht, sich selbst zu vertrauen. Nur das ihm vom Vater verheißene Schwert ist eine Lebensversicherung. In Hundings Haus wird er es finden, wo „sie“ auf ihn wartet, die leibliche Zwillingsschwester, die zur Sklavin einer Männersippe wurde und die es nun aus genetischem wie sozialem Instinkt zu dem Unbekannten zieht. Beider Zusammentreffen zeitigt eine Reaktion von der Stärke eines Naturereignisses und hat sich dennoch mitnichten von selbst gefügt.

Inszenierung: Claus Guth
Musikalische Leitung: Kent Nagano

Bühnenbild und Kostüme: Christian Schmidt
Licht: Michael Bauer
Dramaturgie: Hella Bartnig

5 von 5 Sterne
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Alles im Takt
6 Jahre her.
Kritik
''Vier der sechs Hauptrollen (Sieglinde, Hunding, Brünnhilde und Wotan) hatte er mit unverbrauchten und kulturvoll, insbesondere auch leise resp. leiser singen könnenden Persönlichkeiten (Jennifer Holloway, Liang Li, Lise Lindstrom und der vorrangig als Kunstliedsänger nicht nur Insidern bekannte Matthias Goerne) besetzt; sogar die beiden altgedienten Wagner-Urgesteine Robert Dean Smith (als Siegmund) und Mihoko Fujimura (als Fricka) hielten selbstdisziplinierend Maß. Dass sich das ausführende Personal schier ideal der psychologisierenden, steril-klinischen Inszenierung von Claus Guth und Christian Schmidt (Bühne/Kostüme) ein- und anzupassen in der Lage war, spricht für die Produktion an sich.  Die unter all den obig aufgeführten Umständen erzielte Textverständlichkeit: verblüffend und doch irgendwie fast zwangsläufig.  Die exemplarische Herauskristallisiereng von Instrumental-Details: ein Hohefest der Kammermusik.  Die affektdiminuierende Enthetzung, auch die allgemeine "Dämpfung" des Orchesters: luftig, lau und mit viel fernem Wetterleuchten.'' schreibt Andre Sokolowski am 8. Januar 2018 auf KULTURA-EXTRA
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