Bewertung und Kritik zu
MARIAS TESTAMENT
von Colm Tóibín
Regie: Elmar Goerden
Wiederaufnahme: 21. Oktober 2018
Hamburger Kammerspiele
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Zum Inhalt: Marias Testament ist die Geschichte einer Mutter, die ihren Sohn nicht beschützen konnte und der somit das Schlimmste geschah, was einer Mutter geschehen kann.
Eine Mutter erzählt die Tragödie ihres Lebens. Sie erzählt von der Entfremdung, vom grausamen Tod ihres Sohnes und sie erzählt dies alles auf ganz und gar persönliche Weise, aus der Perspektive ihrer eigenen, individuellen Erfahrung.
Maria ist, in der Erzählzeit des Romans und Stückes, mittlerweile eine alte Frau, lebt allein in der antiken Stadt Ephesos, hadert mit düsteren Erinnerungen und merkt, dass sie belauert wird. Zwei sehr zudrüngliche Jünger Jesu suchen sie in ihrem Haus auf, fragen sie nach den Ereignissen im Leben Jesu aus, die sie doch aus nächster Nähe erlebt haben muss: Die Wunder, die er vollbrachte, den Märtyrertod am Kreuz, den er erlitt, die Wiederauferstehung. All jene Ereignisse also, aus denen in der Überlieferung der Evangelisten der zentrale Teil des Neuen Testaments besteht. Maria bestätigt den biblischen Sinn dieser Ereignisse keineswegs. Von Erlösung hält sie so wenig wie vom Glauben an die Wiederauferstehung. Sie hält nichts von den Lehren ihres Sohnes, auch nichts von der charismatischen Wirkung, die er zu Lebzeiten auf Menschen ausübte.
Mit Nicole Heesters
Regie und Bühne: Elmar Goerden
Kostüm: Lydia Kirchleitner