Bewertung und Kritik zu
SCHADE, DASS SIE EINE HURE WAR
von Anno Schreier
Regie: David Hermann
Premiere: 16. Februar 2019
Deutsche Oper am Rhein - Düsseldorf / Duisburg
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Zum Inhalt: Die beiden Liebenden Giovanni und Annabella sind keine Sprösse verfeindeter Familien, sondern ein Geschwisterpaar, dessen inzestuöse Neigung ihrem Lebensglück entgegensteht. Das dunkle Netz von Intrigen, das sie umgibt, ist grobmaschig und derb gestrickt, so dass sein tödliches Gift meist voraussehbar den Falschen trifft. Annabellas verschmähte Hochzeitsanwärter metzeln sich gegenseitig nieder, während sie von ihrem Bruder geschwängert wird und notgedrungen in die Ehe mit einem der Bewerber einwilligt, um die Blutschande zu vertuschen. Von manischer Leidenschaft getrieben tötet Giovanni die Geliebte und setzt all jene unter Schock, die dieses grausame Intrigenspiel überlebt haben.
Der Shakespeare-Zeitgenosse John Ford zog in seinem Drama „Schade, dass sie ein Hure war“ alle Register des elisabethanischen Schauerdramas, das für die Oper späterer Jahre zu einer wahren Fundgrube wurde. Für den 1979 in Aachen geborenen Komponisten Anno Schreier spiegeln sich darin Grundmuster der Oper, deren Überhöhungen, Absurditäten und abgrundtiefe Emotionalität er durch eine anspielungsreiche musikalische Bildlichkeit zu einer expressiven und lustvollen Oper über die Oper zusammenfügt.
Musikalische Leitung: Lukas Beikircher
Inszenierung: David Hermann
Bühne: Jo Schramm
Kostüme: Michaela Barth
Licht: Tobias Löffler
Chorleitung: Patrick Francis Chestnut
Dramaturgie: Hella Bartnig