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Staatstheater Cottbus
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Lausitzer Straße 33 - 03046 Cottbus
Telefon: 0355 7824 – 100
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Hamlet

Bewertung und Kritik zu

HAMLET 
nach William Shakespeare
Regie: Armin Petras 
Premiere: 29. März 2025 
Staatstheater Cottbus 

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Zum Inhalt: Nachdenklicher Zauderer, Melancholiker, intellektueller Schwärmer, Prinz von Dänemark – William Shakespeares Figur Hamlet ist weltberühmt. Dass jede Generation ihren eigenen und neuen Zugang zu dem Stoff findet, beweist die über 400-jährige Aufführungsgeschichte der Tragödie. Auch die britische Anarcho-Opern-Straßen-Band The Tiger Lillies hat sie zur Grundlage ihres Konzeptalbums „Hamlet“ gemacht. Dessen Songs erzählen die Geschichte des dänischen Prinzen im unnachahmlich schrägen, exzentrischen und humorvollen Stil der Band.

Armin Petras‘ Inszenierung bringt diese Songs nun in Verbindung mit Shakespeares „Hamlet“ auf die Cottbuser Bühne. Dabei legt er Shakespeares Geschichte über den Wechsel von Machtverhältnissen auf die Folie der deutschen Wendejahre.

Regie: Armin Petras
Musikalische Leitung und Live-Musik: Miles Perkin
Choreografie: Berit Jentzsch
Bühne: Julian Marbach
Kostüme: Philipp Basener
Choreografie: Berit Jentzsch
Video: Peta Schickart
Dramaturgie: Wiebke Rüter

3.0 von 5 Sterne
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Irres Rock- Vaudeville nach der Musik von den Tiger Lillies
1 Monat her.
Kritik

''It's a cruel cruel world" aus dem Gossip-Song "Heavy Cross" singt Lucie Luise Thiedes Horatio unter sichtlich performativem Anpassungsdruck. Dem verweigern sich Hamlet und Ophelia. Er mit dem Baseballschläger in der Hand vor den „Ruinen Europas“ „Bla, Bla…“, sie mit Heiner Müllers bitterbösen Versen: „Ich bin Ophelia./ Die der Fluß nicht behalten hat./ Die Frau am Strick/ Die Frau mit den aufgeschnittenen Pulsadern“. Das passt sehr gut. Weniger gut funktioniert der Verschnitt von Müllers Textzitaten mit der alten Schlegel-Übersetzung, bei der man sich wie bei einer chaotischen Inszenierung einer texttreuen Wagner-Oper von Frank Castorf vorkommt. Antiquierter Hamlet-Text zum Umbau einer bankrottgehenden Staatswirtschaft, das will so recht nicht passen.

Dafür holen einen die Songs wieder ins Geschehen rein. Wie bei den Beastie Boys rappt Kai Börners Polonius an seine Tochter Ophelia gerichtet: "Stay away from him". Hamlet gibt wie immer den Wahnsinnigen und macht Ophelia ein Kind, das er nur kurz vor der Babyklappe retten kann. Trotzdem lässt der Held seine Geliebte im Stich, scheitert aber auch im Kampf gegen den neuen King, der als einzig Handelnder hier sogar den berühmten Hamlet-Monolog „Sein, oder Nichtsein“ bekommt, während der eigentliche Held den Baseballschläger in den Spinnt stellt. Es bleibt ihm zumindest noch die Einsicht: „Mein Drama findet nicht mehr statt.“ (Heiner Müller). Am Ende ist Ophelia, nicht ohne die Welt zu verfluchen, wieder tot und die Deutsche-Bank-Filiale, die Klaus in einem Container eingerichtet hat, brennt. Wer will, kann sich seinen eigenen Text dazu denken.

Gefallen hat es dem Premieren-Publikum in jedem Fall. Und Scheidweiler, der wie Petras zum Ende der Spielzeit das Staatstheater Cottbus vor der einjährigen Interims-Intendanz von Hasko Weber verlassen wird, gibt bereitwillig noch eine musikalische Zugabe. Fehlen werden sie beide.'' schreibt Stefan Bock am 31. März 2025 auf KULTURA-EXTRA

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