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Staatstheater Cottbus
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Lausitzer Straße 33 - 03046 Cottbus
Telefon: 0355 7824 – 100
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Woyzeck

Bewertung und Kritik zu

WOYZECK 
von Georg Büchner
Regie: Anna-Elisabeth Frick 
Premiere: 23. März 2024 
Staatstheater Cottbus 

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Zum Inhalt: Georg Büchners WOYZECK gehört bis heute zu den einflussreichsten Texten deutscher Literatur. Er nimmt dabei die realhistorischen Fallbeispiele junger Männer, die ihre Geliebten ermordeten, zum Anlass für sein Fragment gebliebenes Drama.

Der Soldat Franz Woyzeck hat ein Kind mit seiner geliebten Marie. Um das Paar inklusive unehelichem Kind über Wasser zu halten, verdient Woyzeck sein Geld als Diener für seinen Hauptmann, zusätzlich lässt er sich als Proband für einen Arzt anstellen. Der Arzt untersucht die Auswirkungen einer strengen Erbsendiät, der sich Woyzeck gegen Bezahlung unterzieht. Sowohl der Arzt, als auch sein Hauptmann behandeln Woyzeck äußerst respektlos. Sein uneheliches Kind, seine vermeintlich unchristlichen Wertevorstellungen sowie seine finanzielle Notlage geben dabei immer wieder Anlass, ihn in der Öffentlichkeit zu diffamieren. Als er rausfindet, dass Marie eine Affäre hat, ersticht er sie auf einem abendlichen Spaziergang.

In ihrer ersten Arbeit für das Staatstheater Cottbus bringt Anna-Elisabeth Frick WOYZECK in der Kammer auf die Bühne. Die Inszenierung konzentriert sich dabei auf Woyzecks emotionale Facetten. Geplagt von seinen Gefühlen und inneren Stimmen, scheint er in einer Welt voller starrer Figuren als Einsamer und Ausgeschlossener. In ihrer performativ-formalen Inszenierung zeigt die Regisseurin das Drama mit den Mitteln von Tanz und Video als eine Art Hetzjagd einer sauber-sezierenden Welt auf einen leidenden, lebendig-agilen Woyzeck.

2.0 von 5 Sterne
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Unzeitgemäßes Frauenbild
8 Monate her.
Kritik

''Vor dem Gaze-Vorhang steht ein Garderobenständer für die drei Darsteller:innen, die in vielerlei Kostüme und Rollen schlüpfen, sich auf kleine Schäkereien mit dem Publikum einlassen, bevor sie sich ins Getümmel stürzen. Hinterm Gaze-Vorhang haust Woyzeck in einem mit Plastikplanen umstellten und mit Kacheln gemauerten Käfig, als wäre er ein Affe im Zoo, den man begafft, mit Bananen füttert und für Experimente missbraucht. Wenn Woyzeck es nicht mehr aushält, öffnet er eine Bodenluke und irrt, von Videokameras beäugt, durch das unterirdische Theater-Labyrinth. Gelegentlich bedrängen ihn die Ärzte mit Spritzen, zwingen ihn, sich zu entblößen und kontrollieren, wie ihm die Erbsen bekommen.

Manchmal schaut Marie vorbei, stolziert wie auf einem Catwalk herum und liegt ihrem genervten Woyzeck damit in den Ohren, dass sie gern öfter mal Klamotten von Armani und bei Gucci kaufen und bei Starbucks Kaffee trinken möchte. Gern auch wirft sie lüsterne Blicke auf den Tambourmajor, der einen riesigen roten Bleistift als Penis-Ersatz vor sich her trägt und Marie um den erotischen Verstand bringt, wenn er den Bleistift in den Anspitzer steckt. Ein seltsames und unzeitgemäßes Frauenbild.'' schreibt Frank Dietschreit uaf rbbKultur

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