Bewertung und Kritik zu
DAS SPARSCHWEIN
von Eugène Labiche
Regie: Jörg Steinberg
Premiere: 26. Mai 2018
Staatstheater Cottbus
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Zum Inhalt: Die engagierten und honorigen Bürger eines kleinen Provinzstädtchens haben einen Gesangsverein gegründet und treffen sich wöchentlich zum Spieleabend. Dabei zahlen die Verlierer ungern, aber notgedrungen in das vereinseigene Sparschwein ein. Nun ist der große Tag gekommen – das Sparschwein ist voll und soll umgehend für einen gemeinsamen Zweck geschlachtet werden. Nach einer hitzigen Debatte einigt man sich auf ein Ziel: einen Tagesausflug in die Hauptstadt! Doch von der Reise erwartet jeder insgeheim etwas Anderes … Im prallen Großstadtleben erlebt die Reisegesellschaft schließlich ihr blaues Wunder: Hauptstadt-Blasiertheit trifft auf Provinz-Borniertheit. Die Ereignisse überschlagen sich, die Reisegruppe gerät in die Fänge von ihresgleichen, wird entsprechend ausgenommen und am Ende, reichlich lädiert, wieder ausgestoßen.
Eugène Marin Labiche (1815-1888) schrieb über 175 Lustspiele, Possen und Farcen und gilt bis heute als König der Vaudeville-Komödie. Für seine dem bürgerlichen Milieu entstammenden Figuren hielt er stets allerhand überraschende Verwicklungen bereit. In DAS SPARSCHWEIN geht der Spaß jedoch über harmlosen Spott hinaus: Lustvoll und auch ein wenig grausam führt Labiche vor, wie die heillosen Provinzler mit ihrem naiven Übermut in der Großstadt ordentlich auf die Nase fallen, am Ende aber gerade eben noch mit heiler Haut davonkommen. Denn bevor sich die Provinzler um den letzten Cent aus der Gemeinschaftskasse zu raufen beginnen, rettet ein Nachzügler – der zu spät angereiste Felix – seine Freunde aus der Gosse!
Regie: Jörg Steinberg
Bühne: Tilo Steffens
Kostüme: Stephanie Dorn
Musikalische Einstudierung: Hans Petith
Video: Josephine Fabian
Dramaturgie: Sophia Lungwitz
Regieassistenz: Marian Joel Küster