Zum Inhalt: Guglielmo und Ferrando sollen ihre Freundinnen Fiordiligi und Dorabella gegenseitig sozusagen "über Kreuz" verführen und schließen mit Alfonso eine Wette ab, ob diese treu sind oder nicht. Nein, sie sind es nicht. Verführung geht immer über die Schwelle der Eigenverantwortung - sagt die Regisseurin Arila Siegert. So sind die Paare und das Spiel mit dem Partner-Wechsel ein Versuch, sich selbst zu überprüfen, sich und den Anderen zu testen, auszuprobieren mit dem Körper, der Seele und mit ein wenig spielerischem Geist und Humor, gegen den Chauvinismus der herrschenden Meinung, dass nur Frauen untreu sind …
Musikalische Leitung: Ivo Hentschel Inszenierung: Arila Siegert
Bühne/ Kostüm: Moritz Nitsche Orchester: Kammerakademie Potsdam
''Der absolute Star des Abends war für allerdings das Orchester, die Kammerakademie Potsdam unter Leitung von Ivo Hentschel. Sie ist ein Mozart-Orchester par excellence, die Musiker wissen genau, wie man mit dieser Partitur umgeht. Die Holzbläser haben an einigen Stellen mehrfach Gänsehaut ausgelöst! Und Ivo Hentschel am Pult hat die Potenzen dieses großartigen Orchesters wunderbar geweckt, den Klang fein austariert, so dass die Sänger optimal in Szene gesetzt wurden. Im ersten Akt gibt es dieses ganz wunderbare Terzett "Soave sis il vento ". Und da hat er einen Steicherteppich darunter gezaubert, das war berückend schön und das in Verbindung mit dem warmen Holz - so muss Mozart klingen!
Fazit: Die Inszenierung von Arila Siegert eher durchschnittlich, das Sängerensemble gut - mit einer besonderen Entdeckung - und das Orchester, die Kammerakademie Potsdam unter Ivo Hentschel der Glanzpunkt des Abends!'' schreibt Claus Fischer auf kulturradio.de