Regie: Tuschy/Suske Premiere: 10. September 2017 Theater Bonn
Zum Inhalt: Inspiriert von der Lektüre fantastischer Romane erfindet sich ein Landadliger eine neue Identität: Fortan zieht er als fahrender Ritter durchs Land. Seinem Begleiter Sancho Panza beschreibt er die Welt, wie er sie sehen will: voller Abenteuer und Unrecht, das es zu bekämpfen gilt. Don Quijote inszeniert sich selbst, alles ist Bühne. Windmühlen werden zu Riesen, Niederlagen zu Kniffen feindlicher Zauberer. Seine Umwelt begegnet dem selbsternannten Helden mit Spott und Skepsis. Doch was passiert, wenn plötzlich alle mitspielen oder sogar die Regie übernehmen?
Mit Hajo Tuschy und Manuel Zschunke
Regie: Tuschy/Suske Musik: Jacob Suske Bühne und Kostüme: Patricia Ghijsens Licht: Lothar Krüger Dramaturgie: Male Günther
''Miguel de Cervantes Romanklassiker Don Quijote aus dem Jahr 1616 dient als Grundlage für diesen phantasiereichen Theaterabend in der Wekstattbühne am Theater Bonn. Das Bühnenbild für das Zweipersonenstück bildet eine sparsam ausgestattete, kleine Privatwohnung. In ihren Fenstern zeigt eine Videoprojektion den Eingangsbereich ebendieser Werkstattbühne, in der wir uns gerade befinden. Wohnt der Mieter der Wohnung etwa auf der anderen Straßenseite vor der Werkstattbühne? Konzentriert und finster brütet er über einen größeren Zusammenhang, bevor er die Rufnummer des Jobcenters Bonn wählt, um sich hier von einer abweisenden Dauerschleife berieseln und bald entmutigt abwimmeln zu lassen. Dann klingelt es an der Tür und ein alter Freund begrüßt ihn mit einer Sechserpackung Bier und Chipstüten unterm Arm. (...)
Insgesamt ist dem Regieduo Hajo Tuschy und Jacob Suske nach Fjodor Michailowitsch Dostojewskis Der Spieler mit Don Quijote erneut ein improvisiert wirkender, monologisch reichhaltiger Parforceritt gelungen- diesmal auf einem zum glorreichen Schlachtross erdachten alten Gaul Rosinante. Ein originelles Kammerspiel im besten Sinne. '' schreibt Ansgar Skoda am 9. Oktober 2017 auf KULTURA-EXTRA