Bewertung und Kritik zu
AMPHITRYON
nach Molière
Regie: Martin Laberenz
Premiere: 20. September 2024
Theater Bonn
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Zum Inhalt: Jupiter, der höchste Gott und oberste »Womanizer« hat die schöne Alkmene zum Ziel seiner Verführungskünste erklärt und nimmt zu diesem Zweck die Gestalt ihres Ehemannes Amphitryon an. Gleichzeitig ärgert der Götterbote Merkur Amphitryons Diener, Sosias, indem er sich in diesen verwandelt und ihm seine Existenz streitig macht. Doch auch andere kommen auf diesselbe Idee. Also, wer ist denn nun eigentlich Sosias, der echte, der richtige Sosias: Scheinbar kann niemand das mit Fug und Recht von sich behaupten. Auch seine vorgebliche Ehefrau Cléanthis verliert sich, genau wie Alkmene, im Wechselspiel unterschiedlicher Aussagen.
Diese und andere verwirrende Begegnungen erzeugen ein Identiätslabyrinth voller Täuschungen und Missverständnisse und führen so manchen und so manche an den Rand des Verstandes und zu Zweifeln an der eigenen Existenz. Alle Gewissheiten scheinen in diesem Spiel aufgelöst. Es erzeugt Ungewissheit statt Sicherheit. Ein Zustand, der uns modernen Menschen bekannt vorkommt. Nichts ist so, wie es sein sollte. Nichts ist so, wie es zu sein scheint. Einzelne gibt es plötzlich mehrfach. Bereits Moliéres Komödie ist ein raffiniertes Spiel um Schein und Sein, bei dem niemand unversehrt bleibt und die Textfassung des Theater Bonn versucht diese Verwirrung auf die Spitze zu treiben, um so die absurden Abgründe durch komödiantisches Spiel auszuleuchten.
Regie: Martin Laberenz
Bühne: Oliver Helf
Kostüme: Adriana Braga Peretzki
Licht: Ansgar Evers
Dramaturgie: Carmen Wolfram
Mit: Lena Geyer, Birte Schnöink, Christian Czeremnych, Janko Kahle und Sören Wunderlich