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Theater Bonn
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Nora oder Ein Puppenhaus

Bewertung und Kritik zu

NORA ODER EIN PUPPENHAUS
von Henrik Ibsen
Regie: Charlotte Sprenger 
Premiere: 26. Januar 2024 
Theater Bonn 

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Zum Inhalt: »Von unten ist eine Tür zu hören, die laut ins Schloss fällt.« – So lautet die letzte Regieanweisung in Henrik Ibsens Stück. Nora ist gegangen. Der Ausgang der Geschichte um die Familie Helmer ist bekannt und gehört seit seiner skandalösen Uraufführung zum Theaterkanon.

Zu Beginn führt die Familie Helmer ein nach außen scheinbar glückliches Leben – große Wohnung, tolle Kinder und Rechtsanwalt Torvald Helmer wurde gerade erst zum Bankdirektor befördert. Doch hinter der Fassade verbirgt sich ein Geheimnis: Nora hatte in den ersten Ehejahren eine Unterschrift auf einem Schuldschein gefälscht, um ihrem finanziell angeschlagenen Mann unter die Arme zu greifen. Als dieser nach einigen Intrigen, in die auch der Gläubiger Nils Krogstad und Noras Jugendfreundin Kristine Linde verwickelt sind, von der Schuld erfährt, reagiert er mit wüsten Beschimpfungen und Vorwürfen. Und trotzdem besteht er darauf, die Fassade der Ehe und damit seinen Status aufrechtzuerhalten.

Regie: Charlotte Sprenger
Musikalische Leitung: Jones Landerschier
Ausstattung: Maximilian Schwidlinski
Licht: Thomas Tarnogorski
Dramaturgie: Jan Pfannenstiel

3.0 von 5 Sterne
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Mit Messer und Axt im Puppenheim
9 Monate her.
Kritik

''Am Theater Bonn singt Sophie Basse als Nora effektvoll Doris Days „Que sera sera (Whatever will be, will be)“ in einer bluesigen Version, die an das Cover der belgischen Künstlerin Selah Sue erinnert. Begleitet wird sie dabei von Timo Kählert, der ihr in der Rolle des Nils Krogstad mal Geld für die ärztliche Versorgung Torvalds lieh. Heute möchte Torvald, der Krogstads Vorgesetzter ist, diesen entlassen. Als Nora ihn davon mit allen Mitteln abbringen will, erklärt Torvald schlicht, das sei so bereits „intern entschieden.“ Nora weiß, dass ihm eine „reine Weste“ wichtig ist und ahnt, dass ihr Betrug auffliegen wird.

Im szenischen Einbezug von Masken deuten sich Verstellungen und Lügen in der Familiendynamik an. Einige Regieeinfälle wirken jedoch etwas unausgegoren und überzogen. Wenn Nora für Torvald auf seiner Feier tanzen soll, sucht sie sich als mögliches Kleid ein einfaches weißes Laken mit Gucklöchern aus. Das erinnert im ersten Moment an ein Burka-ähnliches Gewand. Doch als alle anderen Besucher der Feier auch in ähnlichen Laken auftauchen hält Torvald diverse Besucher für Nora. Er verlustiert sich später an Noras, unter einem Laken verborgenen heimlichen Flirt, dem schmucken Doktor Rank (Christian Czeremnych). Die beobachtende Nora begreift sich als beliebig austauschbar, wenn sie erschrocken und beschämt ins Publikum blickt.

Wenn Nora ihre Familie verlassen möchte, protestieren neben Torvald heftiger noch die Kinder. Nora muss sich anhören, sie sei undankbar und ungerecht, kleinlich und unmoralisch. Sie wird als leichtfertige Frau oder auch als einfache Hausfrau kleingemacht. Sie wisse nichts vom Ernst des Lebens, handle nicht auf eigene Verantwortung, meinen ihr nächsten Anverwandten. Ein Schlussbild der pausenlosen, etwa zweistündigen Vorführung deutet jedoch endlich an, dass auch die Kinder von der Trennung ihrer Eltern profitieren. Starke Darstellerleistungen, aber eine etwas unentschlossene Aufarbeitung der Emanzipation der Titelfigur.'' schreibt Ansgar Skoda am 29. Januar 2024 auf KULTURA-EXTRA

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