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Theater Bonn
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Von Mäusen und Menschen

Bewertung und Kritik zu

VON MÄUSEN UND MENSCHEN 
nach dem Roman von John Steinbeck
Regie: Simon Solberg 
Premiere: 1. September 2023 
Theater Bonn 

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Zum Inhalt: Ausgetrocknete Felder, sengende Hitze – wo einst fruchtbare Böden waren, ist nur noch kahle Leere. Inmitten dieser aufkommenden Dürre ziehen George und Lennie, wie so viele andere, auf der Suche nach Arbeit, von einer Farm zur nächsten. Für wenig Geld arbeiten sie dort, wo überhaupt noch etwas wächst, auf fremden Feldern. Doch nur so lange, bis sie eines Tages genug Geld haben werden. Denn sie träumen von ihrem eigenen Stück Land mit einem kleinen Haus, Gemüsebeeten und Kaninchenställen. Immer wieder flüchten sie sich in diesen Traum von der großen Unabhängigkeit, doch die rückt mit jeder neuen Anstellung in weitere Ferne, denn Lennie scheint Probleme nur so anzuziehen. Seine tiefe Sehnsucht nach Nähe kompensiert er, indem er Mäuse, Hunde und alles Weiche streichelt. Doch was er behüten und umsorgen will, zerstört er ungewollt mit seinen kräftigen Händen. George kümmert sich um ihn und stellt dabei seine eigenen Bedürfnisse immer wieder zurück. Eine ungewöhnliche Freundschaft, für die beiden aber das letzte Stück Menschlichkeit in einer entmenschlichten Welt. Als sie auf einer Farm dann den alten Candy kennenlernen und dieser sich finanziell an ihrem Grundstück beteiligen will, scheint ihr Traum endlich zum Greifen nahe. Doch die Begegnung mit dem streitsüchtigen Sohn des Chefs und seiner Frau, die wie Lennie erfolglos nach Nähe sucht, wird für Lennie und George zum Verhängnis.

In VON MÄUSEN UND MENSCHEN verdichtet Literaturnobelpreisträger John Steinbeck das Elend der Großen Depression in Amerika, in der das gnadenlose Recht des Stärkeren gilt, zu einer kleinen, ergreifenden Geschichte. Alle Figuren träumen von einem besseren Leben, doch nicht viele Träume werden wahr in einer Zeit, in der einige wenige viel, die meisten aber nichts haben. Dennoch ist dieses Meisterwerk der amerikanischen Erzählkunst getragen von Hoffnung, Freundschaft und dem nicht zu erschütternden Glauben an das Gute im Menschen.

Inszenierung und Bühne: Simon Solberg
Musikalische Leitung: Philip Breidenbach
Kostüme: Annika Garling
Licht: Thomas Tarnogorski
Dramaturgie: Nadja Groß

 

4.0 von 5 Sterne
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AUS der Traum der USA
1 Jahr her.
Kritik

''Anders als in Steinbecks Roman wird auf der Bühne das Ende abgemildert. George tötet nicht seinen Freund Lennie, um ihn vor dem Lynchmord zu bewahren, während er ihm vom gemeinsamen Traum einer glücklichen Zukunft erzählt. Interessanterweise wird genau in der Stille dieser Szene das Martinshorn eines deutschen Einsatzfahrzeugs hörbar. Es bleibt offen, ob es ein eingespieltes Geräusch ist oder gerade tatsächlich an der Straße hinter dem Theater ein Polizeiauto vorbeifährt. Genau in dem Moment der drohenden Wildwest-Lynchjustiz wird somit die ordnende Macht des good old Europe hörbar. Ob es sich nun um eine Einspielung handelt oder um die Geräuschkulisse der Außenwelt können die nachfolgenden Theaterbesucher beurteilen.

Werke von John Steinbeck sind auf den Bühnen wieder präsent. Sein mit dem Pulitzerpreis ausgezeichneter Roman Früchte des Zorns wird so auch in der neuen Spielzeit am Schauspiel Köln gezeigt. Während Rafael Sanchez in der Kölner Inszenierung mehr auf sozialen Realismus setzt, scheut Solberg in Bonn mit dem Einsatz zahlreicher Songvorträge nicht die Melodramatik, ohne dabei jedoch rührselig zu werden. Auch in Bonn wird das Drama gekürzt und etwa das Schicksal der Figur des afroamerikanischen Stallknechtes Crooks ausgeklammert. Solberg, der bereits Maja Göpels Klimawandel-Bestseller Unsere Welt neu denken auf die Bonner Bühne brachte, verweist auch mit Von Mäusen und Menschen auf aktuelle Herausforderungen der Klimakrise, indem die Folgen von einer durch eine Dürrekatastrophe bedingten Migration problematisiert werden.'' schreibt Ansgar Skoda am 3. September 2023 auf KULTURA-EXTRA

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