Bewertung und Kritik zu
LEONORE 40/45
von Rolf Liebermann
Regie: Jürgen R. Weber
Premiere: 10. Oktober 2021
Theater Bonn - Oper
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Zum Inhalt: 1959 erlebte Rolf Liebermanns Opera semiseria ihre letzte Neuproduktion – das Oldenburger Publikum zeigte sich ähnlich uneinverstanden mit dem ‚Fraternisierungsdrama‘ zwischen einem deutschen Wehrmachtssoldaten und einer jungen Französin, wie in vorangegangenen Inszenierungen: Nachkriegsdeutschland war nicht reif für ein derartiges Stück.
An der Musiksprache nämlich – Liebermann bewies, dass Dodekaphonie durchaus keine Garantie für sinnliche Sprödigkeit ist – kann es nicht gelegen haben, dass die Oper auf so weitreichendes Unverständnis stieß. War die Uraufführung im neutralen Basel 1952 noch ein veritabler und von der Presse sehr wohl betonter Publikumserfolg, „führte“, wie Ulrich Schreiber in seinem Opernführer für Fortgeschrittene schreibt, „die Semiseria in Deutschland bei allen (!) Aufführungen zu Publikumsaufständen. Statt einer Versöhnung zwischen den einstigen ,Erbfeinden‘ nahm man nur verachtenswerte Kollaboration wahr“. Erstmals seit dem letzten Skandal stellt die Oper Bonn das Werk – mit großer Zuversicht – auf den Prüfstand.
Musikalische Leitung: Daniel Johannes Mayr
Inszenierung: Jürgen R. Weber
Ausstattung: Hank Irwin Kittel
Licht: Friedel Grass
Choreinstudierung: Marco Medved