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Chicago

Bewertung und Kritik zu

CHICAGO 
Musical von Fred Ebb & Bob Fosse
Regie: Gil Mehmert 
Premiere: 29. August 2021 
Theater Bonn - Oper 

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Zum Inhalt: Mord im Chicago der Roarin’ Twenties. Die ebenso ehrgeizige wie erfolglose Nachtclubsängerin Roxie Hart träumt von der großen Showkarriere. Als ihr Liebhaber sie verlassen will, erschießt sie ihn eiskalt. In Untersuchungshaft lernt sie die korrupte Aufseherin Mama Morton kennen, die ihr den Staranwalt Billy Flynn vermittelt. Der vertritt auch Roxies Zellengenossin Velma Kelly, ehemaliger Showstar, die wegen des Doppelmordes an ihrem Ehemann und ihrer Schwester einsitzt. Beide nutzen die sensationslüsterne Boulevardpresse, um die Gerichtsverhandlung zu beeinflussen. Schnell zeigt sich, dass sich der Medienrummel, in dem Roxie zur „Jazz-Mörderin“ avanciert, auch nutzen lässt, um die eigene Showkarriere anzukurbeln – vorausgesetzt, die Geschworenen sprechen Roxie und Velma frei.

Das Chicago der 20er Jahre war die Stadt des Jazz und der Gangstersyndikate. Die Gerichtsreporterin Maurine Dallas Watkins schrieb in dieser Zeit für den Chicago Tribune über zwei Mordfälle, die sie 1926 zu einem satirischen Theaterstück verarbeitete, das zur Vorlage für die Broadway-Legenden John Kander und Fred Ebb wurde. Sie verbanden Gangstermilieu mit Showbiz durch eine Vaudeville-Dramaturgie mit Musik im Geiste des Chicago-Jazz und schufen damit einen ungebrochen erfolgreichen Hit voller zwielichtig schillernder Figuren und Songs wie All That Jazz und Cell Block Tango, die zu Musical-Klassikern wurden.

Musikalische Leitung: Jürgen Grimm
Inszenierung: Gil Mehmert
Bühne: Jens Kilian
Kostüme: Falk Bauer
Choreografie: Jonathan Huor

4.0 von 5 Sterne
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Glamour der Femme Fatale
3 Jahre her.
Kritik
''Die kurzweilige Show-Revue beleuchtet zynisch und satirisch den Umgang mit Verbrechen in Chicago; hier als ein Hotspot des Kapitalismus gezeichnet. Anders als in Kontinentaleuropa spielen im amerikanischen Justizsystem Schöffengerichte im Strafrechtsverfahren eine große Rolle. Daher ist der mündliche Vortrag von Anwälten, wie hier Billy Flynn, vergleichsweise emotional. Es wird versucht auf die Schöffen, die keine Berufsrichter sind, Einfluss zu nehmen. Diese Show-Elemente macht sich das Musical zu nutze. Die Szenen wechselten so rasch, dass für atmosphärische Tiefe – etwa für die Szenen im Frauengefängnis oder die Kriminalität Chicagos – selten genug Raum ist. Nichtsdestotrotz bietet die Vorführung auch musikalisch unter der Leitung des Dirigenten Jürgen Grimm Unterhaltung auf höchstem Niveau.'' schreibt Ansgar Skoda am 7. Oktober 2021 auf KULTURA-EXTRA
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