Bewertung und Kritik zu
HOUSE OF HORROR
von Christine Lang und Volker Lösch
Regie: Volker Lösch
Premiere: 24. Mai 2019
Theater Bonn - Oper
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Zum Inhalt: Lucretia, Antigone, Penthesilea, Ophelia, Julie und all die anderen. Die Literaturgeschichte ist voller toter Frauen: vergewaltigt, ermordet, zum Schweigen gebracht. Von Vätern, Brüdern, Liebhabern. Und sie erstechen sich selbst, ertränken sich, springen in Tiefen, sie sterben aus Verzweiflung oder im Wahn. Diese Frauenfiguren und ihre Nachfolgerinnen bevölkern bis heute die Bühnen der Theater, die Leinwände und Bildschirme.
In HOUSE OF HORROR erwecken die SchauspielerInnen alte Rollen zu neuem Leben. Diese Rollen aber beschweren sich: niemand hat sie gefragt, ob sie überhaupt noch gespielt werden wollen. So werden sie zu Klagegeistern, die die Keller und toten Winkel des Theaters bevölkern. Man muss die Untoten erlösen und darauf hören, was sie uns zu sagen haben!
2017 wurden in Deutschland 149 Frauen getötet, meistens von ihrem (Ex-)Partner. So kommt alle zwei bis drei Tage eine Frau um. 114.000 Frauen wurden von ihren Partnern „bedroht, gestalkt, eingesperrt, sie wurden geschlagen, vergewaltigt, verbrüht, gewürgt, mit der Axt oder einem Messer traktiert“ (Der Spiegel). Bezeichnet werden diese Frauenmorde, als wären sie aus dem Theater, als „Familientragödie“ oder „Eifersuchtsdrama“. Aber spricht die hohe Zahl nicht von etwas anderem? Was hat sie zu bedeuten in Zeiten der Gleichberechtigung?
Mit: Sophie Basse, Daniel Breitfelder, Annika Schilling, Birte Schrein, Lydia Stäubli, Daniel Stock, Sandrine Zenner und Julia Bogner-Dannbeck, Sophie Anastasia Botschek, Sophie-Bo Heinkel, Lioba Maria Pinn, Laila Noemi Riedmiller und Pia Rodriguez
Regie: Volker Lösch
Bühne: Julia Kurzweg
Kostüme: Annegret Riediger
Video: Thilo Schmidt
Licht: Max Karbe
Dramaturgie: Elisa Hempel und Christine Lang
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