Theater Bonn
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    SPIELPLAN & KARTEN

    Lohengrin

    Bewertung und Kritik zu

    LOHENGRIN
    von Richard Wagner
    Regie: Marco Arturo Marelli 
    Premiere: 4. November 2018
    Theater Bonn - Oper 

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    Zum Inhalt: Mit fast schon religiöser Überzeugung imaginiert Elsa in einer ihr fast gar nicht bewussten, dessen ungeachtet aber existentiellen, großen Not den Retter in Gestalt eines Ritters herbei – als der auch tatsächlich erscheint, willigt sie gläubig in sein unglaubliches Angebot ein: Helfen werde er ihr, dafür dürfe aber wiederum sie, Elsa, ihn nicht fragen, wie er heiße, wer er sei und woher er komme.

    Im Fall Wagner hat Friedrich Nietzsche das Kernproblem des vermeintlichen Helden Lohengrinwunderbar auf den Punkt gebracht: „Der Lohengrin enthält eine feierliche In-Acht-Erklärung des Forschens und Fragens. Wagner vertritt damit den christlichen Begriff‚ du sollst und musst glauben‘. Es ist ein Verbrechen am Höchsten, am Heiligsten, wissenschaftlich zu sein ... Der fliegende Holländer predigt die erhabne Lehre, dass das Weib auch den Unstätesten festmacht, Wagnerisch geredet, ‚erlöst‘. Hier gestatten wir uns eine Frage. Gesetzt nämlich, dies wäre wahr, wäre es damit auch schon wünschenswerth? – Was wird aus dem ‚ewigen Juden‘, den ein Weib anbetet und festmacht? Er hört bloss auf, ewig zu sein; er verheirathet sich, er geht uns Nichts mehr an. – In’s Wirkliche übersetzt: die Gefahr der Künstler, der Genies – und das sind ja die ‚ewigen Juden‘ liegt im Weibe: die anbetenden Weiber sind ihr Verderb. … – Der Mann ist feige vor allem Ewig-Weiblichen: das wissen die Weiblein.“
    Ist Lohengrin im Angesicht der glaubenden Liebe Elsas ein Feigling? 

    Musikalische Leitung: Dirk Kaftan 
    Inszenierung, Bühnenbild und Licht: Marco Arturo Marelli 
    Kostüme: Ingeborg Bernerth 
    Dramaturgie: Andreas K. W. Meyer 
    Choreinstudierung: Marco Medved 
    Einstudierung Kinder- und Jugendchor: Ekaterina Klewitz 

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    Berückender Traum der Erlösung
    5 years ago
    Kritik
    ''Die russische Sopranistin Anna Princeva glänzt als Elsa mit mädchenhafter Erscheinung, Verve, Intensität und Leidenschaft. Ihr lyrischer Sopran vermag farbenreich auch in den Piani zu leuchten. Der gebürtige Dortmunder Mirko Roschkowski gibt einen sanften und selbstgewissen Lohengrin. Er singt die Titelpartie voller Strahlkraft, hell timbriert, biegsam phrasierend, mit tenoralem, lyrischem Schmelz in der Stimme. Insbesondere seine kraft- und gefühlvoll umgesetzte Gralserzählung mit fein akzentuierten Pianissimi wird zu einem Erlebnis. Die gebürtige Wuppertalerin Dshamilja Kaiser [begeisterte an der Oper Bonn bereits als Schoecks Penthesilea] verkörpert die Ortrud als machtvoll-erhabene Figur mit intensivem, dramatisch-kraftvollem und fokussiertem Mezzosopran. Der Isländer Tómas Tómasson wird als Friedrich von Telramund von Ortrud zum Widersacher Lohengrins angestachelt. Stimmlich fällt er gegenüber seiner Bühnenpartnerin etwas ab, weiß jedoch dies mit starker und eindrücklicher Bühnenpräsenz wettzumachen. Auch Pavel Kuninov als König Heinrich und Ivan Krutikov als Heerrufer reihen sich in das hochkarätige Sängerensemble mit sachlichem Auftreten und stimmlicher Präsenz exzellent ein.  Die Chöre agieren differenziert und setzen präzise Akzente mit klanglicher Wucht im Forte. Unter dem Dirigat von Dirk Kraftan kann das Beethoven Orchester Bonn mit nuancierten Instrumentensoli etwa von Bühnentrompeten auf oberen Zuschauertribünen aufwarten. Wagners farbenreiche Musik wird mit allen dramatischen Zuspitzungen, Spannungsbögen und Entwicklungen ausgekostet.  Sehnsucht, Hoffnung, Macht und Liebe und das Scheitern dieser großen Gefühle werden in der schwelenden Musik immer wieder –wie traumvollendet - greifbar. Am Ende zieht die vermeintliche Lichtgestalt von dannen. Es herrscht trostlose Desorientiertheit unter den Brabantern. Vielleicht ist es niemals heldenhaft, einen Erlöser herbeizusehnen. Denn der Glaube vermag auch in die Irre zu leiten. Der sirrende Geigenklang Wagners hallt auf dem Heimweg noch lange nach.'' schreibt Ansgar Skoda am 10. November 2018 auf KULTURA-EXTRA
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