Bewertung und Kritik zu
DIE ORESTIE
von Aischylos
Regie: Marco Štorman
Premiere: 29. September 2018
Theater Bonn - Schauspiel
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Zum Inhalt: Ein Familiendrama zwischen persönlichen Katastrophen, politischen Machtränkeleien und archaischem Götterfluch. Zehn Jahre sind vergangen, seit Agamemnon seine Tochter Iphigenie geopfert hat, um von den Göttern günstige Winde für seine Kriegsflotte zu erbitten. Troja ist gefallen, Agamemnon kehrt siegreich nach Argos zurück, die trojanische Seherin Kassandra als Kriegsbeute mit sich führend. Doch seine Frau Klytaimnestra sinnt auf Rache für den Mord an ihrer Tochter: Gemeinsam mit ihrem Geliebten Aigisthos erschlägt sie ihren Mann im Bad. Dem Gesetz der Blutrache folgend, verpflichten sich ihre gemeinsamen Kinder, Orest und Elektra, den Vater zu rächen und töten ihre Mutter und Aigisthos. Nun nehmen die Erinnyen, die Rachegöttinnen, die Verfolgung auf und jagen Orest nach Athen. Dort beendet die Göttin Athene den Fluch der Atriden.
Anhand des mythischen Geschehens beschreibt die einzige erhaltene antike griechische Trilogie den politischen Wandel Athens von der Tyrannis zur Demokratie. In verheißungsvollen Worten entwirft die Göttin Athene eine Zukunft, in der wir heute leben, und hält uns gleichsam aus der Vergangenheit einen Spiegel vor. Laufen wir, knappe 2500 Jahre später, nur noch durch die farbenfroh bemalten Ruinen der einstigen Utopie einer gerechteren Gesellschaft? Wachsen aus den Überresten Wut, Populismus und Angst vor dem Fremden hervor? DIE ORESTIE gibt Anlass zu fragen, wie weit es wirklich her ist mit den viel gepriesenen Errungenschaften der Aufklärung und ob und wie wir uns aus der ‚Krise der Demokratie‘ noch retten können.
Regie: Marco Štorman
Bühne: Jil Bertermann
Kostüme: Bettina Werner und Rabea Stadthaus
Musik: Moritz Löwe
Licht: Sirko Lamprecht
Dramaturgie: Male Günther und Carmen Wolfram
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