Weihnachten und die Zeit davor verliert immer mehr ihren Wert. Statt Besinnlichkeit herrscht Hektik. Statt Familie geht es nur noch um Konsum. An Weihnachten sollte man aber die Zeit im Kreise seiner Lieben verbringen und den Kleinen zeigen, dass Weihnachten kein reines Konsumfest ist. Dafür ist der Besuch des Familienmusicals „Pinocchio“ im Wintergarten Berlin bestens geeignet. Hier erinnert man sich mit der ganzen Familie noch einmal daran, was wirklich im Leben zählt.
Unter der Regie von Fabian Gröger bringt der Wintergarten Berlin wie jedes Jahr im Winter in Zusammenarbeit mit dem Cabuwazi-Springling Kinderzirkus und den 30. Berliner Märchentagen – im der beliebten Veranstaltungsreihe „Zimt & Zauber“ - eine märchenhafte Show auf die Bühne, die die großen und kleinen Kinder erfreut.
Wie meine Blogleser bereits bemerkt haben, bin ich ein sehr großer Fan der „Zimt & Zauber“-Reihe. Im Jahr 2016 besuchte ich die Show „Die Schneekönigin...und die Suche nach dem kleinen Glück", im Jahr 2017 die Show „Die kleine Meerjungfrau“, im Jahr 2018 die Show „Aufstand der Uhren – oder wenn keiner mehr weiß, wie spät es ist“ und am Sonntag, den 24. November 2019, „Pinocchio“.
Das Foyer war wieder sehr weihnachtlich geschmückt und bot alle möglichen Leckereien an: Bagels, Popcorn, Brezel, Muffins und Quarkbällchen, von denen wir vor der Show erst einmal drei Stück aßen. Auch die Speisekarte im Saal war auf die Wünsche der kleinen Gäste abgestimmt: So konnte man das Nudelgericht „Pippi Langstrumpf“ oder die Bouletten „Anna und Elsa“ bestellen. Wir orderten wie letztes Jahr „Biene Maja“ (Eierkuchen mit Waldbeerenfüllung und Vanillesauce).
Doch wovon handelt der neu interpretierte Klassiker „Pinocchio“ im Wintergarten Berlin?
Der Puppenhersteller Guiseppe liebt seinen Beruf, doch er ist einsam. Eine gutherzige Fee kann sich dies nicht länger anschauen und erweckt daher eine von Guiseppes Puppen zum Leben und schenkt Guiseppe damit einen Sohn. Doch wie alle Jugendlichen steht Pinocchio vor folgenden Herausforderungen: dem ungeliebten Gang zur Schule, dem Mobbing durch seine Mitschüler und dem rebellischen Verhalten gegenüber seinem (Zieh-)Vater. Und so flieht Pinocchio und erlebt zahlreiche Abenteuer. Auch sein friedliebender Vater muss viele gefährliche Situationen meistern, um seinen geliebten Sohn zu finden. Schaffen es die beiden trotzdem, zueinander zu finden? Und wird die Fee sie auch diesmal retten?
Genauso wie bei der „Schneekönigin“ und der „Meerjungfrau“ schrieb auch diesmal Bijan Azadian das Buch und die Musik zum Familienmusical im Wintergarten Berlin und berührte mit dieser zeitlosen Geschichte mein Herz.
Ohne den moralischen Zeigefinger zeigt Azadian dem Publikum, dass der Zusammenhalt in der Familie unabdingbar ist, um die Gefahren im Leben zu überstehen. Auch erfahren die kleinen Gäste von dem Helden Pinocchio, dass der Besuch einer Schule in der kognitiven Entwicklung jeder Person vom Nutzen ist.
Der Held Pinocchio wird von Karim Plett überzeugend gespielt und wird bestimmt für viele im Publikum zu einer Identifikationsfigur. Da er anders ist, wird er von vielen in der Schule nicht akzeptiert und geärgert. Doch schließlich macht genau das ihn zu etwas ganz Besonderem.
Claudio Maniscalco verkörpert nicht zum ersten Mal im Wintergarten auf eine authentische Art und Weise den manchmal überforderten Vater eines rebellischen Jugendlichen. Vor zwei Jahren war er noch König Triton, jetzt ist er der Puppenmacher Giuseppe. Doch die Probleme sind dieselben: Auch Pinocchio ist mit seinem Leben nicht zufrieden. An vielen Stellen musste ich schmunzeln, wenn Giuseppe überfordert war und glaubte, mit seinen Problemen alleine zu stehen.
…, denn Giuseppe und Pinocchio waren niemals alleine. Die ganze Zeit wurden sie von der lieben, aber frechen Fee unterstützt – sehr cool von Nadine Aßmann gespielt. Ich bin mir sicher, dass einige im Zuschauersaal sich sofort diese Fee auf ihren Wunschzettel notiert haben.
Aber jeder Protagonist braucht einen Antagonisten und diesen fanden unsere Helden in der bösen und manipulativen Zirkusdirektorin, die unbedingt Pinocchio haben wollte, um ihn in ihrem Zirkus zur Schau zu stellen. Ich fand diese Figur aber großartig, was sicherlich an der hervorragenden Darstellung durch Sarah Laminger lag.
Doch die Show lebt vor allem von ihren bezaubernden Artisten/Artistinnen: Die sehr jungen Artisten und Artistinnen vom Kinderzirkus CABUWAZI-Springling verdrehten auch dieses Jahr mit ihrem Programm (bestehend aus Seilspringen, Luftakrobatik und Hand-in-Hand-Performance) dem Zuschauer den Kopf, und das in diesem Alter. Vor allem die lebendigen Lebkuchen haben es mir angetan. Zuckersüß!
Wie die letzten Jahre lautet mein Fazit daher auch dieses Jahr: Die märchenhafte Wintershow im Wintergarten Berlin zaubert einem wie immer mit der interessanten Geschichte, der schönen Musik und den begabten Darstellern/Darstellerinnen und Artisten/Artistinnen ein Lächeln ins Gesicht. Am besten die Show mit der gesamten Familie besuchen! Die märchenhafte Musicalshow läuft noch bis zum 19. Januar 2020 im Wintergarten Berlin.
Preise:
Kinder: ab 16,00 Euro
Erwachsene: ab 20,00 Euro
Familienticket: 4 Personen ab 16,00 Euro p.P.
Weitere Informationen:
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https://www.wintergarten-berlin.de/show/zimt-zauber/
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Kontakt: Wintergarten Berlin
Potsdamer Straße 96
10785 Berlin
030 5884340
© E. Günther ("Mein Event-Tipp")