Bewertung und Kritik zu
JUDITH
von Friedrich Hebbel
Regie: Frank Castorf
Premiere: 20. Januar 2016
Volksbühne am Rosa-Luxemburg-Platz, Berlin
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Zum Inhalt: Judith, die apokryph biblische Heldin in Hebbels Tragödie, will begehrt und geliebt werden, aber es findet sich im frommen Bethulien kein Mann, der ihr gewachsen ist. Alles nur Feiglinge und Schlappschwänze. Holofernes, der heidnische und (fast) allmächtige Usurpator ihres Volkes ist ein anderes Kaliber. Zu ihm fühlt sie sich unwiderstehlich hingezogen. Der Feind als Objekt der Begierde. Sie geht zu ihm, um ihn zu lieben und um ihn umzubringen und ihr Volk, das sie verachtet, zu befreien. Ein sehr widersprüchlicher, todesmutiger Plan. Nur große Liebe und großer Hass machen ihn realisierbar. Sie schläft mit dem Feind und schlägt ihm danach den Kopf ab, „weil ich ihm sonst verfallen wäre“. Das private Motiv ändert nichts an ihrer objektiven Heldenhaftigkeit. Sie hat das Volk vor seiner Unterwerfung durch die Ungläubigen gerettet. Das verlangt Respekt.
Mit: Birgit Minichmayr (Judith), Martin Wuttke (Holofernes), Jasna Fritzi Bauer (Mirza), Mex Schlüpfer (Hauptmann) undStefan Kolosko (Achior)
Chor: Yasmin El Yassini, Judith Gailer, Ann Göbel, Anita Groschen, Leonie Jenning, Anke Marschall, MissVergnügen,Estefania Rodriguez, Nathalie Seiß, Johanna Skirecki, Julius Brauer, Jakob D'Aprile, Florian Denk, Jens Bluemlein, Max Grosse Majench, Fritz Walter Huste, Henry Kotterba, Paul Rohlfs, Marcus Schinkel
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Regie: Frank Castorf
Raum: Bert Neumann
Einrichtung Judith: Caroline Rössle Harper
Kostüme: Tabea Braun
Chorleitung: Christine Groß
Licht: Lothar Baumgarte
Videokonzeption und Kamera: Andreas Deinert
Ton: Christopher von Nathusius
Tonangel: William Minke
Dramaturgie: Sebastian Kaiser
Spieldauer: 5 Stunden
Meinung der Presse zu „Judith“ - Volksbühne
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