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SPIELPLAN & KARTEN

Leonce und Lena

Bewertung und Kritik zu

LEONCE UND LENA 
Ein Lustspiel von Georg Büchner
Regie: Kathrin Mayr 
Premiere: 1. Juli 2021 
Vaganten Bühne Berlin 

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Zum Inhalt: Zeitenwende. Der alte König geht. Der Erbprinz soll übernehmen.
Doch Leonce, ein brillanter Geist, ein gelangweilter Zyniker, ein Akrobat der Wörter und ebenso genialer wie gnadenloser Erfinder seiner eigenen kleinen Wirklichkeiten, verweigert zunächst die Nachfolge. So viel Welt will er nicht. Die Spiele der Macht hat er durchschaut, die Selbstinszenierungen der Privilegierten ekeln ihn an. Alles scheint entlarvt und dennoch bleibt ein blinder Fleck: Auch er, Leonce, wirft sich zum Diktator im Leben der anderen auf, beraubt sie ihrer Wirklichkeit und inszeniert mitleidslos, was sie erleben sollen und er erleben will.
Was folgt also auf die Enttarnung der Mechanismen der Macht, des Spätfeudalismus, der Industrialisierung, des Spätkapitalismus, die eine Welt kaputt gewirtschaftet und ausgeblutet haben? Wie baut man eine neue bei all dem Ego und all der Freiheitsliebe? Und dann auch noch im Katastrophenfall? Wer hat da wen in der Hand? Und wen an der Hand?

Mit Alexander Jaschik, Marie-Thérèse Fontheim, Gregor Knop & Anne Hoffmann

Regie & Bühne: Kathrin Mayr
Kostüme: Johanna Bajohr
Musik: Clemens Mädge
Dramaturgie: Beate Kirchhof-Schlage
Regieassistenz & Abendspielleitung: Alexander Schatte
Technische Leitung: Philipp Selisky
Licht: Malte Hurtig

4.0 von 5 Sterne
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Büchners Lustspiel inszeniert von Kathrin Mayr bei den Berliner Vaganten
3 Jahre her.
Kritik
''Auf der Bühne der Vaganten in Berlin-Charlottenburg entschlackt Regisseurin Kathrin Mayr Büchners Dreiakter mit nur vier SchauspielerInnen. Alexander Jaschik als Leonce hält seinen Müßiggang-Vortrag direkt ins Publikum. Zuspruch bekommt der Prinz von Diener Valerio, den Gregor Knop als bauernschlauen Stichwortgeber mimt. Auf sonst leerer Bühne (ebenfalls von Kathrin Mayr) dreht sich eine Wand, die auf einer Seite versteinert und auf der anderen verspiegelt ist. Auch eine Anspielung auf Leonces „Spiegelzimmer“, in dem er sich gefangen sieht. Der Liebe leid verlässt er seine Geliebte Rosetta und will sich mit Valerio den Freuden des Lebens hingeben. Einfach mal jemand anderes sein und frei von Zwang in einem Narrenhaus den Narren spielen. Anne Hoffmann übernimmt die weiteren Rollen des Dramas wie die abgelegte Tänzerin Rosetta, den trotteligen König Peter im Bademantel oder die Gouvernante Lenas. Doch im Zentrum steht das junge Paar auf der Flucht. Marie-Thérèse Fontheims Lena will ebenso aus den Konventionen ausbrechen wie Hedonist Leonce. Beider Freiheitsdrang führt sie zuerst in die Liebe und dann als Marionettenpaar in die vorher so vehement abgelehnte Ehe. Politisch hintersinnig ist Büchners Lustspiel schon, nur will das hier so ganz nicht aufgehen, auch wenn man durchaus an eine gerade in Coronazeiten gegängelte Jugend denken könnte, die besonders ausgebremst nicht gerade als Gewinner der Pandemie dasteht. Es bleibt ein sommerleichtes Lustspiel um eine Jugend zwischen Aufbruch und Rückschritt.'' schreibt Stefan Bock am 3. Juli 2021 auf KULTURA-EXTRA
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