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    Monsieur Claude und seine Töchter - Teil 2

    Bewertung und Kritik zu

    MONSIEUR CLAUDE UND SEINE TÖCHTER - TEIL 2 
    nach dem gleichnamigen Film
    Regie: Philip Tiedemann 
    Premiere: 7. Mai 2022 
    Schlosspark Theater, Berlin

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    Zum Inhalt: Sie sind wieder zurück! – Peter Bause als ‚Monsieur Claude’, Brigitte Grothum als seine Frau ‚Marie’ und die vier wunderbaren Töchter mit ihren Männern aus vier ganz verschiedenen Kulturen.
    Claude und Marie besuchen alle Heimatländer ihrer Schwiegersöhne – mit allerlei Missgeschicken. Doch dann kommt Claudes Freund und Widerpart André, dargestellt von keinem Geringeren als Roberto Blanco, wieder zu ihnen zu Besuch, und es erwartet ihn eine gewaltige Überraschung: Seine Tochter will nun heiraten! – aber wen?
    Währenddessen versuchen Claudes Schwiegersöhne, sich aus ihrem Land heraus-zu-singen: Sie wollen tatsächlich auswandern. Aber da haben sie die Rechnung ohne Claude gemacht... Der hat noch allerhand in petto – sogar Gesang mit André!

    mit mit Peter Bause, Philip Bender, Roberto Blanco, Robin Lyn Gooch, Brigitte Grothum, Melanie Isakowitz, Ruth Macke, Marvin Münstermann, Manolo Palma, Ina Piontek, Maverick Quek, Lisa Julie Rauen, Gregor von Holdt & Debora Weigert

    Regie: Philip Tiedemann
    Bühne: Paul Lerchbaumer
    Kostüm: Claudia Tyborski
    Musik: Henrik Kairies

    5 von 5 Sterne
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    Eine der besten französischen Filmkomödien auf der Bühne des Schlosspark Theater Berlin
    1 year ago
    Kritik

    „Monsieur Claude und seine Töchter“ und seine Fortsetzung von Philippe de Chauveron und Guy Laurent gehören zu meinen französischen Lieblingsfilmen. Jedes Mal liege ich beim Schauen der Komödien vor Lachen auf dem Boden. Offenbar trafen die beiden Filme aber auch den Geschmack vieler anderer Kinozuschauer und wurden ein Erfolg an der Kinokasse.

    Nachdem die Theaterinterpretation des Erfolgsfilms „Monsieur Claude und seine Töchter“ im Jahr 2018 am Schlosspark Theater das Publikum begeisterte, steht im Mai 2022 der zweite Teil auf dem Programm.

    Am Samstag, den 14. Mai 2022, gehörte ich zu einem der aufgeregten Fans der französischen Komödie im wie fast immer ausverkauften Schlosspark Theater und freute mich ungemein auf die Bühnenadaption von Stefan Zimmermann und die Regiearbeit von Philip Tiedemann, dessen Arbeit ich spätestens seit seinem Theaterstück „Der Stellvertreter“ sehr schätze.

    Doch wovon handelt diese französische Erfolgskomödie?

    Monsieur Claude und seine Frau Marie leben glücklich in der französischen Provinz und haben vier schöne Töchter. Nur einen großen Wunsch haben die Eltern: Die vier Töchter sollen einen weißen Christen, am liebsten einen „echten“ Franzosen, heiraten. Doch das Schicksal meint es nicht gut mit ihnen, denn die älteste Tochter heiratet einen Araber, die zweitälteste Tochter heiratet einen Chinesen und die drittälteste Tochter einen Juden.

    Die vierte Tochter heiratet einen Katholiken, allerdings einen schwarzen Katholiken. Dies alles passierte im 1. Teil.

    Im zweiten Teil, „Monsieur Claude und seine Töchter 2“, haben die Eltern ihre vier Schwiegersöhne ins Herz geschlossen und sich mit ihrer multikulturellen Familie arrangiert.

    Claude und Marie unternehmen eine Reise und besuchen die Herkunftsländer ihrer Schwiegersöhne: Elfenbeinküste, Israel, Algerien und China. Natürlich erleben sie einen Kulturschock nach dem anderen und kommen aufgewühlt nach Frankreich zurück. Doch auch in dem französischen Paradies ziehen Gewitterwolken auf: Da sich die Ehemänner nicht wohl in Frankreich fühlen, wollen die drei Töchter in die Geburtsländer ihrer Ehemänner auswandern, die vierte mit ihrem Mann nach Indien.

    Zudem bietet der Pfarrer Claude und Marie, einen afghanischen Flüchtling bei sich aufzunehmen. Und Charles' Schwester will eine Frau heiraten, ohne dass die Eltern etwas von ihrer sexuellen Neigung wissen. Das Chaos ist perfekt.

    Kann Claude seine Schwiegersöhne zum Bleiben in Frankreich überreden? Wie funktioniert das Leben mit einem afghanischen Flüchtling? Und akzeptiert André, dass seine Tochter lesbisch ist?

    Peter Bause spielt auch diesmal überwältigend gut Claude Verneuil, das mit der Gesamtsituation überforderte Familienoberhaupt. Monsieur Claude ist ein liebender Vater und Ehemann, der für seine Familie nur das Beste möchte. Er ist ein überzeugter Gaullist und kein Rassist, aber er ist stolz auf Frankreich und kann es nicht verstehen, dass jemand dieses wunderschöne Land freiwillig verlassen möchte. Die multikulturelle Familie stellt ihn vor viele Herausforderungen, die er aber inzwischen zu bewältigen weiß. So kämpft er mit allen Mitteln dafür, dass seine Familie in Frankreich bleibt – und nebenbei schreibt er eine Biografie über einen wichtigen Franzosen, der viel zu früh an Typhus gestorben ist und kämpft gegen seine Vorurteile, weil ein afghanischer Flüchtling bei der Familie eingezogen ist.

    Für die Rolle des Claude Verneuil hätte ich mir keinen besseren Schauspieler vorstellen können. Am Ende gab es vollkommen zurecht den lautesten Applaus für Peter Bause.

    Auch die Rolle der Marie Verneuil, der Mutter der vier Töchter, wurde hervorragend besetzt. Brigitte Grothum, die ich schon aus dem Theaterstück „Ein gewisser Charles Spencer Chaplin“ kenne, mimt perfekt die Mutter Marie, die sehr darunter leidet, dass sie womöglich ihre Enkelkinder nicht aufwachsen sehen wird. Marie kommt aber viel besser mit der Situation zurecht, dass ein Afghane bei ihnen lebt.

    Mit ihrer sympathischen und charmanten Art erobert Brigitte Grothum die Herzen der Zuschauer im Sturm.

    Manolo Palma überzeugt in seiner Rolle des Arabers Abderazak, der mit Isabelle, der ältesten Tochter, verheiratet ist, auf ganzer Linie. Abderazak widerlegt mit seiner Arbeit als erfolgreicher Anwalt bestimmt viele Vorurteile gegenüber Arabern und bestätigt sie wiederum mit seiner temperamentvollen Art. Er ist in Frankreich nicht mehr glücklich, weil er sich als Anwalt nicht entfalten kann. Ständig bekommt er nur Fälle, die sich um Burka-Verbote drehen, er möchte aber vielschichtige Fälle vertreten und dass man ihn nicht nur auf seine Herkunft reduziert. Großartig von Manolo Palma gespielt.

    Gregor von Holdt konnte mit seiner Rolle des Abraham, der mit Adèle, der drittältesten Tochter, verheiratet ist, sein komödiantisches Talent unter Beweis stellen. Genauso wie die Rolle des Abderazak entspricht auch Abrahams Rolle nicht den üblichen Rollenbildern, die man sonst mit jüdischen Männern in Verbindung bringt, denn Gregor von Holdt spielt einen erfolglosen Juden. Auch die Sprache seines Herkunftslandes kann er im Gegensatz zu seiner Frau nicht lernen. Trotz der unüberbrückbaren Differenzen auf der politischen Bühne schafft es Abraham, mit Abderazak ein starkes Team zu werden. Eine sehr gute Besetzung der Abraham-Rolle durch Gregor von Holdt.

    Der chinesische Schwiegersohn Chao ist mit Michelle, der zweitältesten Tochter, verheiratet. Er muss allerdings nicht nur gegen die Vorurteile der Franzosen gegenüber den Chinesen ankämpfen, sondern muss sich auch viele deplatzierte Sprüche von den anderen drei Schwiegersöhnen anhören, die ihn für einen schleimenden A...kriecher halten. In Frankreich ist er nicht mehr glücklich, da er hier um seine Sicherheit fürchtet. Maverick Quek

    stellt diese Rolle sehr überzeugend dar und lässt den Film-Chao vollkommen vergessen.

    Charles musste sehr darum kämpfen, nicht nur von seinen Schwiegereltern, sondern auch von den anderen Schwiegersöhnen akzeptiert zu werden. Doch er hat es geschafft, ein gleichwertiges Mitglied der Familie zu werden und freut sich darauf, Vater zu werden. Er möchte Frankreich verlassen, da er in dem Land kein erfolgreicher Schauspieler werden kann. Charles bekommt nur kleine Rollen ohne Text und muss immer einen Kriminellen darstellen. Daher möchte er nach Indien auswandern und sich in Bollywood durchsetzen. Philip Bender kann auch diesmal seine Rolle sehr authentisch auf der Bühne darstellen.

    Genauso wie die Rollen der Schwiegersöhne wurden auch die Rollen der Töchter perfekt besetzt: Ruth Macke (Isaballe), Ina Piontek (Michelle) und Lisa Julie Rauen (Adèle) gehen alle in ihren Rollen der liebenden Töchter und Schwestern, die aber wegen ihrer Ehemänner zu Löwinnen werden können, auf. Genauso wie im Film ist die Rolle der ständig heulenden Michelle, die depressive Bilder malt und diese an alle verschenkt, ein Brüller in der Geschichte.

    Im zweiten Teil der Erfolgsgeschichte "Monsieur Claude und seine Töchter" hat Melanie Isakowitz eine viel größere Rolle. Sie verkörpert sehr glaubhaft und bezaubernd Laura, die jüngste Schwester. Laura hat endlich das erreicht, wofür sie im ersten Teil gekämpft hat: Sie ist mit Charles glücklich verheiratet und hochschwanger. Aus Liebe zu ihrem Mann möchte sie nach Indien auswandern.

    Charles' Vater, André Koffi, ist genauso wie Claude ein überzeugter Gaullist, ein Sturkopf und stolz auf sein Land, die Elfenbeinküste. André Koffi ist sehr konservativ und kann es deswegen nicht akzeptieren, dass seine einzige Tochter eine Frau heiraten möchte. Die Rolle wird fantastisch von Roberto Blanco interpretiert – inklusive Gesangseinlagen. Ein bisschen Spaß muss sein, und das transportiert Roberto Blanco in den Zuschauersaal des Schlosspark Theater.

    Robin Lyn Gooch stellt sehr authentisch die Rolle der Vivien dar. Vivien ist zerrissen. Auf der einen Seite möchte sie ihren Vater nicht enttäuschen, auf der andren Seite will auch sie privat glücklich werden. Dies nimmt man der Darstellerin ab und fühlt mit ihr. Ihr Gesang hat mich daher gestern berührt.

    Wenn man ein guter Schauspieler ist, dann kann man sogar eine kleine Rolle zu etwas Besonderem machen. Marvin Münstermann gelingt dies gleich mit mehreren Rollen an dem Abend, vor allem in der des afghanischen Flüchtlings, der in seiner Heimat Lehrer war und nun als Gärtner arbeitet. Er muss sich nicht nur körperlich beweisen, sondern auch gegen die Vorurteile des Familienoberhauptes Monsieur Claude kämpfen.

    Auch Debora Weigert gefällt in ihrer Rolle der Nicola, die Vivien heiraten möchte.

    Mein Fazit: Zwar bedient das Theaterstück „Monsieur Claude und seine Töchter 2“ sehr viele Klischees, doch ist es auch ein Appell für mehr Toleranz. Wenn man jemanden liebt, dann sind äußerliche Faktoren wie Religion, Nationalität und Hautfarbe unwichtig und können selbst verfeindete Gruppen in der Weltpolitik sich versöhnen.

    Das Theaterstück „Monsieur Claude und seine Töchter 2“ bringt den Zuschauer zwei Stunden lang zum Lachen und ist eine perfekte Umsetzung der filmischen Vorlage. Alle Schauspieler wurden sehr gut ausgesucht und die Dialoge sind unglaublich witzig. Bis zum 19. Juni 2022 läuft „Monsieur Claude und seine Töchter 2“ noch im Schlosspark Theater.

    Text © E. Günther (Blogseite "Mein Event-Tipp")

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