Bewertung und Kritik zu
BALDWIN AND BUCKLEY AT CAMBRIDGE (New York)
Konzept: Greig Sargeant, Elevator Repair Service
Regie: John Collins
Premiere: 9. September 2021 (Philadelphia FringeArts Festival)
Deutschland-Premiere: 10. April 2025 (Gastspiel FIND)
Schaubühne am Lehniner Platz, Berlin
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Zum Inhalt: Im Jahr 1965, auf dem Höhepunkt der amerikanischen Bürgerrechtsbewegung, trafen der weithin verehrte Intellektuelle und Schriftsteller James Baldwin und William F. Buckley Jr., ein prominenter Vordenker der Neuen Rechten, in einer spektakulären, öffentlichen Diskussion an der Universität Cambridge aufeinander: Ging der amerikanische Traum auf Kosten der Schwarzen Bevölkerung? Die Einladung war von der Cambridge Union, dem ältesten studentischen Debattierclub der Welt, ausgesprochen worden. Auf der einen Seite eine der wichtigsten Stimmen der Bürgerrechtsbewegung, auf der anderen der »Vater des modernen amerikanischen Konservatismus«. Mit »Baldwin and Buckley at Cambridge« setzt »Elevator Repair Service«, das von der New York Times als eines der »wenigen wirklich wichtigen Theaterensembles New Yorks« hervorgehoben wurde, ihre erfolgreiche Beschäftigung mit dokumentarischen Materialien fort, die sie in klugen, wortgetreuen Inszenierungen auf die Bühne bringen. Das Stück ist ein zeitloser, intellektueller Schlagabtausch über Rassismus und Gesellschaft. Baldwins beißende Analyse der strukturellen Benachteiligung und vielfältigen Repression der Schwarzen Bevölkerung in Amerika und Buckleys unheimlich aktuelle Reaktion darauf werden hier Wort für Wort zum Leben erweckt. Die Inszenierung endet mit einem imaginären Gespräch zwischen Baldwin und seiner engen Freundin Lorraine Hansberry, Aktivistin und Autorin von »A Raisin in The Sun«, dem ersten Theaterstück einer Schwarzen Autorin, das am Broadway produziert wurde.
ELEVATOR REPAIR SERVICE (ERS) wurde 1991 von Regisseur John Collins gegründet. Zu ihren bekanntesten Arbeiten zählen »Gatz«, ihre preisgekrönte Inszenierung des gesamten Textes von »Der große Gatsby«, »The Sound and The Fury« oder »Arguendo«. ERS hat zahlreiche Preise und Auszeichnungen erhalten, darunter mehrere Lucille Lortel Awards, einen Bessie Award und einen Obie Award. Seit 1998 sind sie das erste Mal wieder in Berlin zu Gast.
KOSTÜME: Jessica Jahn
LICHT: Alan C. Edwards
TON: Ben Jalosa Williams
SZENOGRAFIE: dots
ASSISTENZ LICHTDESIGN: Alexander Le Vaillant Freer
SOUND: Jason Sebastian
REGIEASSISTENZ: Maurina Lioce
PRODUZENT: Hanna Novak
COMPANY MANAGER: Becky Hermenze
MIT: Greig Sargeant, Ben Jalosa Williams, April Matthis, Gavin Price, Christopher-Rashee Stevenson