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Komische Oper Berlin
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Sweeney Todd

Bewertung und Kritik zu

SWEENEY TODD 
Stephen Sondheim
Regie: Barrie Kosky 
Premiere: 17. November 2024
Komische Oper im Schillertheater Berlin 

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Zum Inhalt: Bei diesem großen Musical auf der Bühne des Schillertheaters zeigt sich Regisseur Barrie Kosky als Meister des Makabren. Ein ebenso bitterböser wie lustvoll-schauriger musikalischer Thriller aus der Feder Stephen Sondheims über die blutige Rache des legendären Londoner Friseurs Sweeney Todd. An der Seite der Titelfigur als Fleischpasteten-Königin Mrs. Lovett: Dagmar Manzel!


London in seiner ganzen Tristesse: Benjamin Barker, anständiger Friseur aus einfachsten Verhältnissen, wird von Richter Turpin, der es auf dessen hübsche Frau abgesehen hat, völlig zu Unrecht zu einer langen Haftstrafe verurteilt. Jahre später kehrt Barker zurück und hat nur noch eines im Sinn: Rache. Barkers Frau habe sich umgebracht, berichtet ihm die völlig abgebrannte, wenn auch geschäftstüchtige Pastetenbäckerin Mrs. Lovett. Und so startet Benjamin Barker alias Sweeney Todd nicht nur einen äußerst effizienten Rachefeldzug, sondern mit seiner Informantin auch ein florierendes Joint-Venture im Fleischpasteten-Sektor …

Die Geschichte des zum Massenmörder mutierten »dämonischen Barbiers aus der Fleet Street« erschien erstmals 1846 als Groschenroman unter dem Titel The String of Pearls und diente als Vorlage zahlreicher dramatischer und filmischer Adaptionen. Musikalisch ließ sich Sondheim für sein »Thriller Musical« von klassischer Filmmusik ebenso inspirieren wie von Richard Wagners Leitmotivtechnik. Barrie Kosky inszeniert seine Version des Musical-Klassikers als eine »Kindertheater-Albtraum-Collage« mit jener zwischen Ekel und Lachen irisierenden Lust am Horror, die das Publikum seit jeher fasziniert. Ohne Pardon geht Kosky dabei der Frage nach, zu was der Mensch imstande ist, wenn er der Logik der Rache bis zum bitteren Ende folgt, und was dabei auf dem Spiel steht.

4.0 von 5 Sterne
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Dagmar Manzel brilliert, Barrie Kosky hält sich zurück
25 Tage her.
Kritik

Sie ist eindeutig das Zentrum dieses schwarzhumorigen Abends: Dagmar Manzel wirbelt als verliebte Imbiss-Besitzerin Mrs. Lovett mit all ihrem schauspielerischen und komödiantischen Talent über die Bühne des Schillertheaters, der Interimspielstätte der Komischen Oper Berlin.

Ihre Figur hat auch den Einfall, der dem Steven Sondheim-Musical zum Ende des ersten Akts die entscheidende Wendung gibt: Wohin mit der Leiche?, grübelt der Barbier Sweeney Todd (gesungen und gespielt vom britischen Bassbariton Christopher Purves), als er dem ersten Widersacher die Kehle durchgeschnitten hat. In ihrer hemdsärmelig-pragmatischen Art, die so viele von Manzel verkörperte Charaktere auszeichnet, schlägt sie vor, die Leichen für ihre Fleischpasteten wiederzuverwerten. Eine Win-Win-Situation: ihr Barbier, den sie so gerne für sich erobern würde, wird die Leiche ohne Spuren los, und ihre Bude, die für die schlechtesten Pasteten in ganz London berüchtigt ist, floriert dank des neuen Geschmackserlebnisses frisch gebratener Kadaver.

Ein paar Sätze flicht Manzel in der ihr eigenen Berliner Schnauze auf Deutsch ein, ansonsten singt sie die dreistündige „schwarze Operette“, wie sie Sondheim selbst einmal nannte, auf Englisch wie im Broadway-Original von 1979.

Dass Dagmar Manzel, die ihre künstlerische Heimat früher am Deutschen Theater Berlin hatte und sich in den vergangenen zwei Jahrzehnten zum Publikumsliebling der Komischen Oper entwickelte, mit ihrem komödiantischen Talent in einer Rolle brillieren kann, die ihr wie auf den Leib geschrieben scheint, ist keine Überraschung.

Überraschender ist da schon, wie Barrie Kosky, der langjährige Intendant, der dem Haus weiter mit regelmäßigen Inszenierungen verbunden ist, diesen Musical-Thriller inszeniert. Der Meister von Glamour und Glitzer nimmt sich ganz zurück. Die Bühne von Katrin Lea Tag wirkt für Kosky-Verhältnisse fast minimalistisch: unter dem viktorianischen Bogen ist es bis auf den Barbier-Stuhl und die Imbissbude, das Revier der beiden Protagonist*innen, ziemlich leer. Auch die Regiehandschrift von Kosky bleibt diesmal blass: ohne besondere Akzente folgt er dem Musical-Klassiker.

Weiterlesen: https://daskulturblog.com/2024/11/18/sweeney-todd-komische-oper-berlin-kritik/

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