Was gehört für Euch zum Winter in Deutschland? Im Schnee spielen? Kekse backen? Einen Weihnachtsmarkt besuchen? Glühwein trinken? Oder mit der Familie zusammen sitzen und bei interessanten Gesprächen üppig essen? Für mich ist es der Märchenklassiker „Drei
Haselnüsse
für Aschenbrödel“ nach der gleichnamigen Erzählung der tschechischen Schriftstellerin und Märchensammlerin Božena Němcová , der immer pünktlich zur Winterzeit im Fernsehen läuft. Und wie letztes Jahr machte der Friedrichstadt-Palast aus dieser Tradition auch dieses Jahr etwas Besonderes. Aber diesmal, am Donnerstag, den 28. Dezember 2017, durfte ich ein Teil dieses besonderen Erlebnisses sein.
Um 18.30 Uhr wurden die Türen des Friedrichstadt-Palastes geöffnet und gleich strömten begeisterte Liebhaber des Films ins Foyer, mit glitzernden Augen und rosa Wangen, was sicherlich an der Freude auf ihren Lieblingsfilm lag.
Und um 19.30 Uhr war es endlich soweit: „Drei
Haselnüsse
für Aschenbrödel“ auf einer großen Leinwand, ca. 1,5 Stunden lang.
Doch worum geht es eigentlich in „Drei
Haselnüsse
für Aschenbrödel“, dem tschechischen Märchenklassiker aus 1973, der noch heute ein Teil der deutschen Kultur ist?
Die Waise Aschenbrödel wohnt nach dem Tod ihres Vaters bei ihrer strengen und kaltherzigen Stiefmutter, die das Gut von Aschenbrödels Vater an sich gerissen hat. Die Stiefmutter und ihre leibliche Tochter Dora behandeln Aschenbrödel wie eine Magd und geben ihr stets körperlich anstrengende Arbeiten.
Im Winter kommen der König und die Königin zu Besuch auf das Gut. Doch der Prinz, den Dora unbedingt heiraten will, geht lieber währenddessen auf die Jagd. Dort begegnet Aschenbrödel dem Prinzen zum ersten Mal, in ihrer zerrissenen Arbeitskleidung.
Dora und ihre Mutter wurden nach einer List der Mutter auf den Hofball eingeladen und wollen Aschenbrödel nicht mitnehmen. Knecht Vinzek wird in die Stadt geschickt, um für die Damen teure Kleider und Schmuck zu besorgen. Auf der Rückfahrt fallen ihm drei
Haselnüsse
in den Schoß. Die Nüsse bringt er Aschenbrödel mit, da sie sich von ihm gewünscht hat mitzubringen, was ihm „auf dem Weg vor die Nase kommt“. Doch die Nüsse sind verzaubert. Schafft es Aschenbrödel mit ihrem wunderschönen und freundlichen Wesen, mit den drei verzauberten Nüssen und ihren tierischen Freunden das Herz des Prinzen zu erobern?
Das Besondere an diesem Abend war, dass der Film auf der Kinoleinwand von dem großen Orchester „Deutsches Filmorchester Babelsberg“ unter der Leitung des international bekannten Filmmusikspezialisten Helmut Imig begleitet wurde, der unsere vom Tschechen Karel Svoboda komponierten Lieblingsmelodien aus dem Filmklassiker live spielte, ein Gänsehautgefühl.
Vor allem die Melodie, zu der Aschenbrödel auf ihrem Pferd durch den Schnee reitet, zauberte dem Publikum ein glückseliges Lächeln ins Gesicht. Und einige wischten sich bei der Melodie des Liedes "Küss mich, halt mich, lieb mich" ihre Tränen weg, denn das Märchen erzählt von der einen wahren Liebe und daran glauben wir schließlich alle.
Am 29.12.2017 könnt Ihr in Essen und am 13.03.2018 in Frankfurt/Main diesen märchenhaften Abend erleben. Und die Berliner dürfen jetzt ein Jahr warten, bis sie wieder das folgende Rätsel lösen dürfen:
„Die Wangen sind mit Asche beschmutzt, aber der Schornsteinfeger ist es nicht.
Ein Hütchen mit Federn, die Armbrust über der Schulter, aber ein Jäger ist es nicht.
Zum Dritten: Ein silbergewirktes Kleid mit Schleppe zum Ball, aber eine Prinzessin ist es nicht, mein holder Herr.“
© E. Günther ("Mein Event-Tipp")