Bewertung und Kritik zu
DIE HÄRTESTE TOCHTER DEUTSCHLANDS
nach einem Text von Katharina Köth
Regie: Sarah Kurze
Online-Premiere: 7. Mai 2020
Deutsches Theater Berlin
Zum Inhalt: Zwischen Katzenvideos und Artikeln angesagter Online-Zeitschriften stößt eine Tochter im Internet auf eine Hassrede ihres Vaters – einen bekennenden Reichsbürger, der die Bundesrepublik Deutschland und die demokratische Grundordnung ablehnt. Was bedeutet es, den eigenen Vater an eine rechtsradikale Bewegung zu verlieren, die abstruse Verschwörungstheorien propagiert? Im digitalen Raum auf ihn zu treffen, nachdem man den Kontakt schon längst abgebrochen hat?
Anhand eines autobiografischen Textes von Katharina Köth beschäftigen sich Sarah Kurze und das Ensemble mit dem Auseinanderdriften einer Familie und Gesellschaft, deren Mitglieder sich in ihre Filterblasen und digitale Echokammern zurückziehen. Nur noch lose bleiben sie verbunden über das Netz. Seit Social Distancing greift die Erfahrung von virtueller Nähe und Distanz auch auf das Theater und konkret diese Inszenierung über. Das Stück findet nicht mehr (wie ursprünglich geplant) auf der Bühne statt, sondern als Livestream im Internet – und nähert sich damit in seiner Form dem Inhalt an.
Mit Elias Arens, Edgar Eckert, Annemie Twardawa
Regie: Sarah Kurze
Video und Streamoperator: Roman Kuskowski
Musik: Maximilian Bastian, Marcel Braun, Björn Mauder
Dramaturgie: Sima Djabar Zadegan