1966 diskutieren Wissenschaftler diverse Utopien, 1974 warten zwei Kinder an einem verschneiten Berliner Bahnsteig auf die Rückkehr der Mutter, 1984 spricht ein todkranker Alkoholiker seine letzten Gedanken auf Tonband, während sein Sohn die erste Liebe erlebt, von 1998 bis 2006 wird das von Terror bedrohte Leben zweier Elefanten erzählt und 2013 das zermürbende Ringen eines Paares mit der Krankheit seines Kindes. Utopie, Fantasie, Instinkt, Liebe und Tod, Sorge – in fünf Bildern, die von den 60er Jahren bis in die Gegenwart reichen, zeichnet Fritz Kater Geburt, Kindheit, Erwachsenendasein und Tod. Er stellt der Zukunftsgläubigkeit die politische Ernüchterung, der Hoffnung das Scheitern und der Gemeinsamkeit die Vereinzelung gegenüber. Abstrus, melancholisch, leicht und voll bösem Witz skizziert BUCH. Berlin den Menschen in seiner Zerrissenheit zwischen Ansprüchen und ihrer Umsetzung im realen Leben.
Mit Christoph Franken, Benjamin Lillie, Wiebke Mollenhauer, Jörg Pose, Matthias Reichwald, Linn Reusse
Regie: Tilmann Köhler Bühne: Nicole Timm Kostüme: Susanne Uhl Musik: Jörg-Martin Wagner Licht: Thomas Langguth Dramaturgie: Sonja Anders
BUCH. Berlin (5 ingredientes de la vida) von Fritz Kater
8 Jahre her.
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Kritik
''Selbst die besonders im ersten Teil etwas zu naiv bunt bebildernde Inszenierung von Tilmann Köhler ist so schlecht nicht. Auch wenn man sich vielleicht gewünscht hätte, dass der Regisseur hier und da doch noch stärker zupackend mit dem Stoff umgegangen wäre. Ein Abend, der sich aber trotz einiger kleiner Schwächen dennoch durchaus zu sehen lohnt.'' schreibt Stefan Bock am 8. Oktober 2016 auf KULTURA-EXTRA
''Die sechs Darsteller, vier Männer, zwei Frauen, verausgaben sich verbal und körperlich beträchtlich. Sie langen auch schon mal kräftig rockig in die E-Gitarre. Sie haben ihren Musikzuschlag verdient. Nur ist das alles viel zu lang und verquollen in die Textmaschine getippt. Manchmal ungeheuer angestrengt expressionistisch, dann wieder ungebremst banal.'' schreibt Peter-Hans Göpfert auf kulturradio.de
Unter den Schlagworten „Utopie“, „Fantasie“, „Instinkt“, „Liebe und Tod“, „Sorge“ entwirft Petras fünf Szenen: die erste noch sehr kurz und knapp, die letzten beiden ziehen sich viel zu substanzlos in die Länge. Zwischen den Szenen gibt es keine Verbindung, außer dass sie unter dem Titel „BUCH. Berlin (5 ingredientes de la vida)“ aneinandergereiht werden. Petras alias Kater meint zwar, dass diese Szenen ein Panorama des gesamten Lebens abbilden. Mit solchen Allgemeinplätzen kann man sich aber bekanntlich fast jedes Desaster schönreden. In diesem Fall müssen es Regisseur Tilmann Köhler und seine Schauspieler (neben den Genannten noch Christoph Franken aus dem DT-Ensemble und Matthias Reichwald, den er aus Dresden als Gast mitbrachte) ausbaden. Weiterlesen
»Utopie, Phantasie, Instinkt, Liebe und Tod, Sorge: In [i]BUCH. Berlin[/i] skizziert der Gegenwarts- und Erinnerungsautor Fritz Kater fünf mögliche Zutaten des Lebens«, so die Ankündigung des [i]Deutschen Theaters Berlin[/i] für die Inszenierung von Tilman Köhler, die am 24. September 2016 Premiere hatte. Hier offenbart sich bereits die größte Schwäche des Stücks: Es handelt von möglichen Zutaten des Lebens. Statt der Offenheit, die der Autor damit suggeriert, verzettelt er sich jedoch in einer Beliebigkeit, die jeden Zusammenhang, jede Aussage verweigert. Tilman Köhler hat diese Unentschiedenheit, dieses Nebeneinander von Möglichkeiten, immerhin unterhaltsam inszeniert, doch zurück bleibt der Eindruck, nahezu drei Stunden lang durch ein Labyrinth von Geschichten geschickt zu werden, an dessen Ausgang lediglich die Erleichterung wartet, dass der Vorhang endlich fällt. Weiterlesen →