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SPIELPLAN & KARTEN

Antigone

Bewertung und Kritik zu

ANTIGONE
von Sophokles
Regie: Lilja Rupprecht 
Premiere: 13. Januar 2019 
Deutsches Theater Berlin 

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Zum Inhalt: Der Krieg um Theben ist vorbei. Der Angreifer Argos geschlagen. Auf dem Schlachtfeld liegen die Leichen. Unter ihnen die beiden Söhne des Ödipus – Eteokles und Polyneikes. Im Kampf um den Thron erschlugen sie sich gegenseitig. Der neue Herrscher über Theben ist Kreon. Als erste Amtshandlung verfügt er, dass Eteokles bestattet, Polyneikes aber, den er als Staatsfeind betrachtet, ohne Begräbnis vor den Toren der Stadt verrotten soll. Auf Zuwiderhandlung steht die Todesstrafe. Es ist Antigone, die Schwester der beiden Toten, die sich der Verfügung widersetzt. Sie beruft sich auf das überzeitliche Recht der Götter, das über jedes menschliche erhaben ist, und bestattet ihren Bruder. Den eigenen Tod nimmt sie dafür in Kauf. 

In Sophokles Tragödie, uraufgeführt vor rund 2500 Jahren, steht weltliches Recht gegen göttliches, Staatsraison gegen Geschwisterliebe, Ratio gegen Herz. Es sind Fragen nach Verantwortung, Moral und nach der Notwendigkeit eigenen Handelns, die Antigones Schicksal aufwirft. Ihnen wird Lilja Rupprecht gemeinsam mit SchauspielerInnen des RambaZamba Theater, des DT und einem BürgerInnen-Chor nachgehen.

Bühne / Kostüme: Paula Wellmann
Leitung Chor: Bernd Freytag
Musik: Romain Frequency
Dramaturgie: Meike Schmitz

3.0 von 5 Sterne
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Zwischentöne und Ambivalenzen sucht man vergebens
5 Jahre her.
Kritik
''Alle, bis auf die rote Antigone, tragen schwarze Kleider, die sich zum Boden hin ins Grau bis ins strahlende Weiß abstufen. Doch während dieser Kontrast der Bühne eine schöne Poesie und Klarheit verleiht, geraten die Figuren dadurch allzu simpel: Antigone vereint alles Gute, sie folgt ihrem Herzen, ihrem Glauben – Kreon ist nichts als gefühlskalter Despot. Wäre es so schlicht, hätte Sophokles’ Drama wohl keine 2500 Jahre überlebt. Zur Tragödie wird der Stoff, weil sich in Antigone und Kreon zwei gleichstarke Figuren gegenüberstehen, die auf ihre Weise beide im Recht sind. Kreon will dem Volk beweisen, dass er alle Widersacher bestraft, die die Stadt angreifen – deshalb das Bestattungsverbot. Ausgerechnet für seine Nichte kann er die Regel kaum brechen. Die klar verteilten Sympathien führen zu einer allzu statischen Inszenierung. Es wird proklamiert, der Zeigefinger in die Höhe gereckt, am Ende mit blutroter Farbe herumgeschmiert – Zwischentöne, Mischfarben, Zweifel und Ambivalenzen sucht man vergebens.'' schreibt Barbara Behrendt auf kulturradio.de
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1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
Klassische Tragödie mit Queen-Rahmen und Inklusions-Prinzip
5 Jahre her.
Kritik
Die Spielplangestaltung treibt manchmal skurrile Blüten. Nur einen Tag nach der „Antigone“-Premiere am Berliner Ensemble ist einige Meter weiter in der Box schon die nächste „Antigone“ zu erleben, diesmal eine Koproduktion des Deutschen Theaters Berlin mit dem inklusiven RambaZamba Theater. Dieser Abend stützt sich nicht auf Brechts Fassung mit ihren schwer zugänglichen, archaischen Hölderlin-Versen, sondern auf die modernere Walter Jens-Übersetzung der Sophokles-Tragödie aus dem antiken Griechenland. Auffällig ist an beiden Abenden, wie respektvoll-behutsam sie sich dem Stoff nähern. Im Mittelpunkt steht die Werktreue gegenüber dem jahrtausendealten Mythos, am DT erleben wir sogar einen Chor, der jedoch wesentlich diverser zusammengesetzt ist als seine antiken Vorbilder (Frauen und Mäner, mit und ohne Migrationshintergrund, mit und ohne Behinderung, alt und jung, professionelle Spieler*innen und theaterbegeisterte Bürger*innen). Lilja Rupprecht, die zuletzt am RambaZamba Theater „Die Frauen vom Meer“ inszeniert hat, schaltet der klassischen Tragödie jedoch ein kleines Satyr-Spiel vor und rahmt ihren knapp anderthalbstündigen Abend mit Freddie Mercury-Songs. „Another One Bites the dust“ schallt es prophetisch aus den Boxen, während das Publikum den Saal betritt. Zwei düstere Gestalten mit schwarzen Vogel-Kostümen ziehen ihre Runden hinter einem Wald aus weißen Vorhangschnüren, schieben sie schließlich zur Seite und erzählen uns als Vorgeschichte vom Fluch, der über der Familie der Labdakiden liegt. Im Comedy-Stil spielen sich Lisa Hrdina (DT) und Jonas Sippel (RambaZamba) die Bälle zu, witzeln über den Ödipus-Komplex und Dr. Freud und bereiten schließlich die Bühne für den ersten Auftritt von Zora Schemm als Antigone. Schon dieser Prolog macht deutlich, worum es diesem Abend geht: Die beiden Häuser wollen sich auf Augenhöhe begegnen. Die Spieler*innen mit Behinderung sind nie nur Anhängsel, sondern übernehmen tragende Rollen innerhalb des konfliktreichen Dramas, auch wenn sie in der Aufregung des Premierenabends mal etwas mehr Unterstützung von der Souffleuse brauchen. Weiterlesen
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1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik

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