Bewertung und Kritik zu
NEGAR
von Marie-Ève Signeyrole & Keyvan Chemirani
Premiere: 29. Oktober 2022
Deutsche Oper Berlin
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Zum Inhalt: Teheran 2013: Das gesellschaftliche Leben ist geprägt von Widersprüchen. Trotz strenger Verbote hat sich in der iranischen Hauptstadt ein reges Nachtleben etabliert. Eine junge Generation schafft sich im Untergrund Freiräume in einer Lebensrealität, in der jede noch so kleine Grenzüberschreitung zum brutalen Einschreiten der Behörden führen kann. Diese Welt betritt Shirin, als sie nach Jahrzehnten in den Iran zurückkehrt und ihre Kindheitsfreunde Negar und Aziz wiedertrifft. Das Wiedersehen ruft alte Erinnerungen wach und konfrontiert die drei mit der Frage nach der eigenen Identität. Es entspinnt sich eine Suche nach dem Vertrauten im Fremden, nach dem eigenen Selbst, wie es sich im Anderen spiegelt. Als sich im Laufe dieser Annäherung schließlich eine leidenschaftliche Liebesbeziehung zwischen den Dreien entwickelt, wird ihre Begegnung auch zu einem Akt des Widerstands und der Selbstbehauptung in einem System der Unterdrückung und Überwachung.
„Ich wollte nicht über mich schreiben, sondern über ein Gefühl, das alle teilen, die zwischen den Kulturen zerrissen sind. Die Gefühle, die mit dieser Entwurzelung und der Rückkehr verbunden sind, sind universell, sie hängen nicht an einem Ort.“ – Regisseurin Marie-Ève Signeyrole
Musikalische Leitung: Albert Mena
Komposition: Keyvan Chemirani
Inszenierung und Text: Marie-Ève Signeyrole
Text und dramaturgische Beratung: Sonia Hossein-Pour
Bühne: Fabien Teigné
Kostüme: Yashi
Video: Jules Gassot und Marie-Ève Signeyrole
Dramaturgie: Dorothea Hartmann und Konstantin Parnian