[color=#050505]
Agatha Christie ist meine Lieblingsautorin und die Königin der spannenden Kriminalromane. Zu meinen Lieblingsromanen von Agatha Christie zählen „Mord im Orientexpress“ und „Tod auf dem Nil“. Keiner anderen Autorin gelingt es, auf so eine spannende Art und Weise eine Geschichte zu erzählen und dieser am Ende eine unerwartete Wendung zu geben.
[color=#050505]
Aus diesem Grund war ich am Freitag, den 17. Juni 2022, mit einer Kollegin, die auch die Agatha Christie-Romane zu schätzen weiß, im
[color=#050505]
Berliner Kriminal Theater, um das Theaterstück „Tod auf dem Nil“ zu besuchen. Für meine Kollegin war es der erste Besuch im Berliner Kriminal Theater, das sie aber auf Anhieb wie mich begeistern konnte. Ich war schon unzählige Male in dem Theater.
[color=#050505]
Der Kriminalroman „Tod auf dem Nil“ ist der 22. Kriminalroman von Agatha Christie, erschien im Jahre 1937 und inspiriert bis heute noch viele Theaterstücke und Drehbücher.
[color=#050505]
Der Film mit dem legendären Cast Peter Ustinov, Bette Davis, David Niven, Mia Farrow, Maggie Smith, Jane Birkin und Angela Lansbury kam 1978 in die Kinos und wurde zu einem bemerkenswerten Erfolg, mit einem Oscar für die besten Kostüme.
[color=#050505]
Um ca. 20 Uhr ging der rote Vorhang auf und der Klassiker, für das Berliner Kriminal Theater von Wolfgang Rumpf und Matti Wien als Theaterstück inszeniert und von Maria Jany und Matti Wien bearbeitet, konnte beginnen.
[color=#050505]
Zu der weltbekannten Geschichte: Auf einem Nil-Dampfer macht das verheiratete Paar Linnet und Simon Doyle Flitterwochen und trifft dort auf Jacqueline de Bellefort, Simons Ex-Verlobte und Linnets ehemalige beste Freundin. Die verbitterte Jacqueline schießt im Verlauf der Reise auf Simon. Doch dabei bleibt es nicht. Auf dem Dampfer werden Passagiere ermordet. Und wie immer bei Agatha Christie hat jeder der Anwesenden ein Motiv und könnte der Mörder sein…
[color=#050505]
Da Hercule Poirot zu meinen Lieblingsfiguren in Kriminalromanen gehört, war ich sehr auf die Umsetzung der Figur gespannt und wurde auch nicht enttäuscht. Mathias Kusche spielt den scharfsinnigen und manchmal zynischen Meisterdetektiv, der jeden Mord aufklären kann, perfekt. Die witzige Tatsache, dass Poirot immer wieder betonen muss, er sei kein Franzose, sondern ein Belgier, wird auch in das Theaterstück humorvoll integriert.
[color=#050505]
Besonders ausdrucksstark waren für mich in der Inszenierung die Darstellerinnen: Alexandra Maria Johannknecht verkörpert unglaublich überzeugend die reiche und verwöhnte Linnet Doyle, die sich alles nimmt, was sie will und auf den ersten Blick keine Gewissensbisse zu haben scheint. Die skrupellose Linnet kann nicht mit ihrer gedemütigten Freundin mitempfinden und denkt nur an ihr eigenes Wohl. Wunderbar von Alexandra Maria Johannknecht gespielt!
[color=#050505]
Jenny Löffler geht in der Rolle der verbitterten und zurückgewiesenen Jacqueline de Bellefort, die ihren Stolz verloren hat und dem Ehepaar das Leben zur Hölle machen möchte, auf. Auch wenn sie sich mit ihren Auftritten lächerlich macht, so fühlt der Zuschauer mit ihr. Jenny Löffler gelingt es, die Leidenschaft und Impulsivität der Figur fabelhaft zu interpretieren.
[color=#050505]
Auch Gundula Piepenbring stellt die Figur der Salomé Otterbourne entsprechend der Romanvorlage dar und gewinnt trotz ihres kuriosen Benehmens die Herzen der Zuschauer. Salomé Otterbourne wird als eine alkoholkranke Autorin gekennzeichnet, der nicht viel an dem Wohl ihrer Tochter liegt und die nur an ihre Verwirklichung als Schriftstellerin denkt. Mit ihrer authentischen Darstellung sorgt Gundula Piepenbring für viele Lacher im Publikum.
[color=#050505]
Rosalie Otterbourne ist die aufopferungsvolle Tochter, die ihre eigenen Wünsche hinter das Wohl ihrer Mutter anstellt. Sehr ehrlich von Alice Macura gespielt.
[color=#050505]
Aber auch die Männerrollen in der Theaterinszenierung wurden sehr gut besetzt:
[color=#050505]
Alejandro Ramón Alonso mimt makellos den mittellosen Simon Doyle, der seine Verlobte, für die er die Welt bedeutet, verlässt, um die reiche und glamouröse Linnet zu heiraten.
[color=#050505]
Kai-Peter Gläser agiert hingebungsvoll als Mr. Ferguson, der die reiche Gesellschaft und den Kapitalismus verabscheut. Sein einziges Interesse gilt der Arbeiterklasse. Damit steht er im Gegensatz zu der Figur des Andre Pennington, Linnets Onkel und ihrem amerikanischen Vermögensverwalter. Pennigtons Gedanken kreisen nur um Linnets Vermögen und wie er dieses ihr abknöpfen kann. Einwandfrei von Thomas Linke gespielt.
[color=#050505]
Auch die Rolle Dr. Bessner wird von Karl-Heinz Barthelmeus sehr überzeugend dargestellt. Dr. Bessner ist ein aufbrausender Charakter aus Deutschland, der wegen der missglückten Zellenkur bei Linnets Busenfreundin um seine Existenz als Arzt bangen muss.
[color=#050505]
Das Berliner Kriminal Theater präsentiert wieder einen starken Cast in einem bemerkenswerten Setting. Manfred Bitterlich schafft ein detailgetreues Bühnenbild, das dem Zuschauer tatsächlich das Gefühl gibt, sich auf einem Nil-Dampfer zu befinden. Durch das Einspielen arabischer Musik wird das Ganze noch authentischer. Besonders angetan war ich von den Kostümen der Darsteller, allen voran von den wunderschönen Kleidern der Darstellerinnen. Ein großes Lob an für Vera Krisch diese gelungene Arbeit!
[color=#050505]
Fazit: Die Inszenierung „Tod auf dem Nil“ im Berliner Kriminal Theater überzeugt durch ihren Cast, ihr Bühnenbild und die Kostüme und ist für jeden Agatha Christie- und Krimi-Fan ein Muss! Und schließlich ziehen Geschichten über Liebe, Eifersucht, Neid, Betrug und Intrigen die Zuschauer noch immer in ihren Bann…
[color=#050505]
Text © E. Günther (Blogseite "Mein Event-Tipp")