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    Schauspielhaus Zürich
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    SPIELPLAN & KARTEN

    Trajal Harrell: The Romeo

    Bewertung und Kritik zu

    THE ROMEO 
    von Trajal Harrell
    Premiere: 1. April 2023 
    Schauspielhaus Zürich 

    Tanz im August (2023) 
    12. August 2023 (Haus der Berliner Festspiele)

    Zum Inhalt: Stellen Sie sich einen Tanz vor. Nennen wir ihn den «Romeo», nach Shakespeares jungem Liebenden, der in entflammter Begeisterung glaubte, er könne den Tod besiegen. Stellen Sie sich diesen Tanz vor, der in der ganzen Welt bekannt wäre, obwohl niemand wüsste, wann und wo er entstanden ist. Einige würden sagen, dass er zum ersten Mal vor vielen Jahrhunderten beim Hüten von Schafen auf einer Alm getanzt wurde; andere womöglich wollen ihn auf einer ländlichen Beerdigung zum ersten Mal gesehen haben; vielleicht entstand er auch während einer Pause in einem Bergwerksschacht oder nach einem fehlgeleiteten Schuss auf einer Jagd in der nordamerikanischen Steppe; oder vielleicht tanzte die Tochter eines japanischen Fischers zum ersten Mal den Romeo, als ihr Vater nach heftigem Sturm wieder das sichere Ufer erreicht hatte.
    Egal, wo der Romeo entstanden wäre: Stellen Sie sich diesen Tanz vor, den Menschen aller Herkünfte, Geschlechter und Generationen, aller Temperamente und Stimmungen tanzen, wenn sie ihren Tragödien ins Auge blicken und nur noch tanzen. Trajal Harrell wird ihn nun nach Zürich bringen. Und vielleicht fängt die Geschichte da überhaupt erst an.

    Mit: Vânia Doutel Vaz, Maria Ferreira Silva, Rob Fordeyn, Challenge Gumbodete, Trajal Harrell, New Kyd, Thibault Lac, Christopher Matthews, Nasheeka Nedsreal, Perle Palombe, Norel Amestoy Penck, Stephen Thompson, Songhay Toldon

    Inszenierung, Choreografie, Bühnenbild, Kostüm: Trajal Harrell
    Bühnenbild: Nadja Sofie Eller
    Soundtrack: Trajal Harrell, Asma Maroof
    Lichtdesign: Stéfane Perraud
    Dramaturgie: Katinka Deecke, Miriam Ibrahim

    4.0 von 5 Sterne
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    Zwischen Ironie und Traumverlorenheit
    1 Jahr her.
    Kritik

    Von Pink Floyd über Opernarien bis zu sanfter Klaviermusik reicht der Soundtrack für die Bewegungen des Ensembles: Natürlich bietet Harrell die Markenzeichen seines Stils, das elegante Voguing, die Kostüme werden fast im Minutentakt gewechselt und originell kombiniert, erinnern mal an antike Togen, oft sind sie Kit-Kat-kompatible, hedonistisch-laszive Kreationen.

    Der große Unterschied zu „The Köln Concert“, dem Festival-Highlight des vergangenen Jahres, ist, dass der neue Abend nicht ganz so stringent wirkt. Die Musik und die pandemischen Abstandsregeln gaben damals einen strengen Rahmen vor, den Harrell und sein Ensemble meisterhaft nutzten. „The Romeo“ ist wesentlich freier, statt melancholischer Soli gibt es viele Gruppenszenen, im Mittelteil ballt sich das Ensemble mehrfach zu Trauben, auf dem Catwalk befummeln sie gegenseitig die neuesten Roben, die sie präsentieren. Statt Schmerz und Unsicherheit, die das Stück in der kurzen Zeit zwischen den Corona-Lockdowns prägten, pendelt die neue Arbeit zwischen ironischen kleinen Einlagen und einer schwebenden Traumverlorenheit.

    „The Romeo“ stellt die typischen Charakteristika des Harrell-Stils aus und läutet bereits seinen Abschied als Hausregisseur ein. Nach dem Aus der Intendanz von Nicolas Stemann/Benjamin von Blomberg wird er kommende Spielzeit wie auch seine sieben Kolleginnen und Kollegen eine letzte Premiere erarbeiten, bevor Ulrich Khuon für eine Interimsspielzeit übernimmt und das Haus eine neue Leitung bekommen wird.

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    1 von 1 Person(en) gefiel diese Kritik
    Trajal Harrell
    1 Jahr her.
    Kritik

    ''Musikalisches kommt vom Band, ein Mix aus kitschig angereicherter "Opernliteratur", hochromantischen Rachmaninow-Akkorden auf dem Klavier, hin und wieder irgendeinem belanglosen Song und (zumeist) atmoshphärischem Geklimper à la Erik Satie.

    Am Schluss der Performance verunstalten die vormals Schönen in ihren schönen Klamotten ihre schönen Gesichter, indem sie beängstigende Grimassen schneiden und sich versehrterweise verkrümmen und verbiegen - auch ein starkes Bild, was die allzumenschliche Distanz zur Illusion des ewig Schönen manifestiert; und dann benennen sie der Reihe nach, jeder Akteur für sich, einen Namen inkl. seines Geburts- und Lebensjahres [hatte ich zwar nicht verstanden, wie das insgesamt gemeint war, aber egal], ja und Harrell beendet diesen unglaublichen Wachtraum mit dem Ruf "Black out!" - Und dunkel ward's.

    Noch nie sowas gesehen! Jetzt bereits mein stilles Highlight dieses 35. Festivals.'' schreibt Andre Sokolowski am 12. August 2023 auf KULTURA-EXTRA

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