Bewertung und Kritik zu
REVUE 2020 – ZURÜCK IST DIE ZUKUNFT
ein filmisches Essay in 7 Kapiteln
Regie: Antje Schupp
Premiere: 22.-27. Juni 2020
Schauspielhaus Zürich
Zum Inhalt: Die Regisseurin und Festspielpreisträgerin Antje Schupp und der Filmemacher Gregor Brändli veröffentlichen ab Montag 22. Juni täglich eine neue Folge ihres musiktheatralen Filmessays. Das siebenteilige Werk entstand im Rahmen der Festspiele Zürich in Koproduktion mit dem Opernhaus Zürich und dem Schauspielhaus Zürich sowie zwei Zürcher Chören und hinterfragt unsere Gegenwart vor dem Hintergrund der 1920er Jahre.
Das Projekt verbindet bissige Gegenwartsbefragung mit Chansons und der beschwingten Unterhaltungsmusik der 1920er Jahre und schlägt zugleich den Bogen zur Opernmusik. Der Dramaturgie der Revue stellt Antje Schupp spielerisch die Form des Requiems beiseite: In sieben Kapiteln von «Party oder Panik? (Introitus)» bis «Dies Irae (Agnus Dei)» und «Hoffnung (Lux Aeterna)» entwirft sie diese Totenmesse statt als «Tanz auf dem Vulkan» als Abrissparty und fragt: Dürfen wir hoffen oder müssen wir verzweifeln? Sollen wir feiern oder fliehen, hedonistisch oder solidarisch sein? So ist dieser Film teils Revue, teils Requiem, unterhaltsam und traurig, voller Chancen und voller Risiken zugleich. So wie auch die noch jungen 2020er Jahre. Der «Rausch des Jetzt» schlägt um in Weltuntergangsstimmung, aber auch in Hoffnung und Sehnsucht, besungen auf höchstem Niveau.
Fünf bekannte Namen, Sopranistin Rebeca Olvera, Mezzosopranistin Christina Daletska, Tenor Iain Milne, Bariton Cheyne Davidson und die Schauspielerin Lisa-Katrina Mayer stehen gemeinsam mit Chorist*innen zweier Zürcher Chöre, Amattochor (Leitung Philippe Frey) und Phonixang (LeitungNathalie Musardo Sigrist) vor der Kamera (Gregor Brändli und Jonas Jäggy). Die filmische Konzeption, die Umsetzung und der Schnitt stammen von Gregor Brändli. Für Konzeption, Text und Regie zeichnet Antje Schupp verantwortlich. Die Musikalische Leitung liegt bei Martin Gantenbein, die Ausstattung ist von Prisca Baumann. Vier Musiker*innen bilden das Orchester: Andrea del Bianco, Ken Mallor und Ann-Katrin Stöcker (Klavier) sowie Martin Gantenbein (Schlagzeug).