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Thrice

Bewertung und Kritik zu

THRICE 
Damien Jalet / Nagelhus Schia Productions (FR/BE/NO)
Premiere: 21. Juni 2025 (Norwegian Opera & Ballet, Oslo) 
Österreich-Premiere: 28. Juli 2025 (ImPulsTanz Wien)
Volkstheater Wien

Zum Inhalt: Wer ein Konzert von Madonnas Madame X Tour oder der folgenden Celebration Tour erlebt hat, war auch dem Belgier Damien Jalet nahe. Denn der zu den weltweit gefragtesten seines Fachs zählende Künstler hat bei beiden Mega-Events den Tanz mitgestaltet. Außerdem zeichnet er für die Choreografien in Luca Guadagninos Film Suspiria (2018) sowie Jacques Audiards Oscar-prämiertem Musical-Thriller Emilia Pérez (2024) verantwortlich. Im Vorjahr zeigte ImPulsTanz die Filmversion von Jalets Kooperation DuEls mit Erna Ómarsdóttir im Filmmuseum.

In der aktuellen Festival-Ausgabe bringt Jalet sein brandneues Programm Thrice auf die große Volkstheater-Bühne. Darin sind drei Performances zu sehen: Médusés, das aus den beiden Performances Les Médusés und Trio besteht, wurde 2013 im Pariser Louvre uraufgeführt und war Teil von DuEls. Brise-lames („Wellenbrecher“) war ursprünglich eine Produktion des Balletts der Pariser Opèra Garnier, und die dritte Performance Gusts, eine Kooperation mit dem Star-Saxofonisten Bendik Giske (welcher bei der Premiere auch dabei sein wird!), ist Damien Jalets jüngstes Stück. Für Thrice arbeitet er mit der norwegischen Tanzcompagnie Nagelhus Schia Productions zusammen.

Gusts
Choreografie: Damien Jalet
Probenleitung: Astrid Sweeney
Performance: Even Eileraas, Christina Guieb und Aimillios Arapoglou
Licht: Jan Maertens
Komposition und Live-Musik: Bendik Giske (Live-Musik nur am 28. Juli)
Kostüme: Craig Green
Bühnenbild: Jim Hodges und Carlos Marques da Cruz

Médusés
Choreografie: Damien Jalet
Performance: Vebjørn Sundby, Guro Nagelhus Schia, Christina Guieb, Karima El Amrani, Shintaro Oue und Leo Merrien
Licht: Jan Maertens
Kostüme: Line Maher und Bernhard Willhelm
Bühnenbild: Jim Hodges und Carlos Marques da Cruz
Musik: Winter Family
Rhythmische Komposition: Gabriele Miracle

Brise-lames
Choreografie: Damien Jalet
Mitarbeit Choreografie: Aimilios Arapoglou
Performance: Guro Nagelhus Schia, Christina Guieb, Karima El Amrani, Nora Svendsgaard
Vebjørn Sundby, Shintaro Oue, Aimilios Arapoglou, Even Eileraas und Leo Merrien
Bild, Bühnenbild und Kostüme: JR
Live-Musik und Original-Komposition: Koki Nakano
Zusätzliche Musik: Olafur Arnalds und Nils Frahm
Licht: Fabiana Piccioli
Mitarbeit Licht: Sander Loonen

1 Kritik

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Kleinteiliges Triptychon mit einigen starken Bildern
1 Monat her.
Kritik

Mit einem Triptychon gastiert Damien Jalet bei ImPulsTanz im Volkstheater Wien: nur eine Stunde dauern die kurzen Teile. Gemeinsam ist ihnen, dass sie um die Elemente der Natur und Mythen kreisen, meditative Lichtstimmungen und assoziative Bewegungsmuster dominieren.

Es beginnt mit „Gusts“ (norwegisch für „Windböen“). Der Jazzsaxofonist Bendik Giske ist der Fels in der Brandung. Während er live spielt, werden drei Performer*innen hin und hergeworfen. Sie tragen  Gewänder, die an Indigene Lateinamerikas erinnern. Inspiriert wurde dieser Teil vom Gedicht „Wind, Wasser, Stein“ von Octavio Paz.

Die stärksten Bilder sind im Mittelteil „Médusés“ zu erleben: die Körper formieren sich immer wieder neu zu verschlungenen Kompositionen, bis sie erneut erstarren. Diese Choreographie ist die Weiterentwicklung einer frühen Jalet-Arbeit, die 2013 im Louvre entstand und auch 2017 für das „Suspiria“-Remake von Luca Guadagnino verwendet wurde.

Der Abend endet mit „Brise-Lames“, einer Auftragsarbeit für die Opéra national de Paris, die 2020 im Corona-Lockdown nur als Film erscheinen konnte. Sie erinnert an die Wellen des Meeres und mit in Overalls und Leichensäcke gehüllten Tänzern an die Fluchtversuche über das Mittelmeer, bei denen viele in Seenot geraten.

Trotz mancher starker Bilder ist „Thrice“ sehr kleinteilig geraten. Spannender ist vermutlich Jalets nicht nur in der FAZ gefeiertes aktuellstes längeres Werk „Mirage“, das seit Ende 2024 tourt, aber nicht bei ImPulsTanz gastiert.

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