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La gazza ladra

Bewertung und Kritik zu

LA GAZZA LADRA 
von Gioachino Rossini
Regie: Tobias Kratzer
Premiere: 18. November 2022 
Theater an der Wien

Zum Inhalt: Ein gefiederter Dieb, ein unschuldig zum Tode verurteiltes Dienstmädchen sowie ein korrupter Machtpolitiker – das sind die Protagonist*innen der ernsthaft-komischen Oper Rossinis, deren Ouvertüre mit Trommelwirbeln und Oboensolo zu den berühmtesten Stücken der Musikgeschichte zählt. La gazza ladra (Die diebische Elster) spielt in einer Zeit großer gesellschaftlicher Umbrüche. Als Ninetta beschuldigt wird, Silberbesteck gestohlen zu haben, rückt eine Verkettung unglücklicher Umstände das durch die Operngattung „semiseria“ in Aussicht gestellte Happy End zunächst in weite Ferne. Was ist das für eine Welt, in der man für den vermeintlichen Diebstahl eines Löffels hingerichtet werden kann? Mit Rossinis 1817 uraufgeführter Oper debütiert der europaweit erfolgreiche Regisseur Tobias Kratzer in Wien und spürt der Unsicherheit von Menschen in einer politisch und sozial destabilisierten Welt nach.

Musikalische Leitung: Antonino Fogliani
Inszenierung: Tobias Kratzer

Bühne und Kostüme: Rainer Sellmaier
Licht: Michael Bauer
Video: Manuel Braun und Jonas Dahl
Dramaturgie: Bettina Bartz

5 von 5 Sterne
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Justizirrtum
2 Jahre her.
Kritik
''Der Regisseur Tobias Kratzer hält den wie stets formidablen Arnold Schoenberg Chor zu moderater Bewegung an, gruppiert ihn wohlkalkuliert über die breite Bühne, integriert die Solisten einzeln und zu mehreren in seine Arrangements. Einzelne Szenen wirken wie Miniaturen, etwa wenn Ninetta den Podestà in die Irre zu führen versucht, indem sie, wie später der „Lügendmitrij“ Grigorij Otrepjew in der Schenkenszene von Boris Godunow, einen Steckbrief verfälschend vorliest, um vom anwesenden Gesuchten abzulenken. Das Miteinander und Gegeneinander der Stimmen wird in den Ensembleszenen mit musikalischem Verstand inszeniert. Vor dem in einer Opera semiseria erwartbaren glücklichen Ende wird Ninetta, auch von der Musik, in die Enge getrieben. Hier, in der Gerichtssaalszene, ist Kratzer näher am Grauen der Gretchentragödie als am Zerbrochnen Krug. Am Schluss wird der tatsächlich Schuldige, die diebische Elster, erschossen. Aber sie darf im Museumsquartier auferstehen und ihren filmischen Flug fortsetzen, um sich neue Beute zu holen. Aus dem Solistenensemble seien Nino Machaidze als die zu Unrecht des Diebstahls verdächtigte Ninetta, Paolo Bordogna, kraftvoll und wohltönend, als deren Vater, Diana Haller in der Hosenrolle des Pippo und der filigrane Tenor Maxim Mironov als der jugendliche Liebhaber Giannetto hervorgehoben. Lediglich der Podestà Nahuel Di Pierro verfehlt in seiner Geilheit nicht nur die wahre Übeltäterin – die Elster eben –, sondern auch die Töne, die er singen sollte.'' schreibt Thomas Rothschild am 19. November 2022 auf KULTURA-EXTRA
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