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LAMENTATIONS

Bewertung und Kritik zu

LAMENTATIONS 
Luca Bonamore (AT/IT)
Premiere: 6. Mai 2023 (Rakete Festival, TanzQuartier Wien) 
Wiederaufnahme: 23. Juli 2025 (ImPulsTanz Wien)  
Schauspielhaus Wien 

Zum Inhalt: Was sich hier ereignet, ist nicht nur rosige Erinnerung an die üppig klingende und dekorierte „Opera Toilet Vienna“ im Souterrain der Wiener Opernkreuzung, sondern vor allem eine hingebungsvolle Hommage an die emotionalsten Seiten des queeren Cruisings. Luca Bonamore, der vor zwei Jahren bei ImPulsTanz in dem Duett Lapse and the Scarlet Sun mit Lau Lukkarila die Bühne veredelte, bringt jetzt sein assistiertes und königliches Solo LAMENTATIONS zurück ins Rampenlicht. So klingt Bonamores Suche nach Liebe, von der galoppierenden Flucht vor der Einsamkeit bis hin zu einer besonderen Begegnung: „Wie ungezähmte Pferde, melancholisch und wild, das synchronisierte Schwingen unseres Fleisches im Takt der rosa Trommeln. Gemeines Lächeln verwischt das Zittern schmerzender Muskeln, um unzählige Stunden der Klage zu verbringen.“

Konzept und Choreografie: Luca Bonamore
Performance: Luca Bonamore und Roland Horváth

Musik: Zosia Hołubowska
Licht: Leo Kuraite
Bühnenbild und Visuals: Niko Naderer
Dramaturgie: Olivia Axel Scheucher
Outside Eye: Lennart Boyd Schürmann und Lau Lukkarila
Filmszene: Raphael Riegler

1 Kritik

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Zwischen Hochkultur und queerem Underground
2 Monate her.
Kritik

Der Video-Einspieler von Raphael Riegler gibt den Ton vor: eine Erinnerung an die Opera Toilet Vienna, einen Ort, an dem die Gegensätze ironisch aufeinanderprallen. Bis 2019 war es ein beliebter Ort für Cruising und schnellen Sex, umrahmt von Plüsch und Walzerklängen.

Als Bonamore langsam auf die Bühne kriecht, ist diese bereits vollgestellt mit Toilettenschüsseln wie in einer Marcel Duchamps-Installation. Das nächste Wien-Klischee wird gleich durch den Reißwolf gedreht: Halb Mensch, halb Lipizzaner kommt Bonamore aus dem Halbdunkel: mit Hufen und einer Pferdemähne-Perücke, die er wild herumwirft, wenn er auf dem Podest in der Mitte ankommt und seinen Song über Begehren und Einsamkeit performt.

Ironisch geht es im dichten Bühnennebel mit Samt und Barockperücke weiter. Die Wiener k.u.k.-Herrlichkeit wird veralbert, bis aus dem Nichts, ein ebenso tätowierter wie muskulöser Mann auftaucht: Roland Horvath arbeitet im echten Leben als Friseur und gibt hier sein Bühnen-Debüt, wie wir aus dem Programmheft erfahren. Im Dreiviertel-Takt umkreisen sich die beiden schüchtern, bis Bonamore den Partner auffordert, sich hinzuknien und ihm den Latexhandschuh mit viel Gleitgel einführt.

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