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Kátja Kabanová

Bewertung und Kritik zu

KÁTJA KABANOVÁ 
von Leoš Janáček
Regie: Angela Denoke 
Premiere: 30. September 2021 
Theater Ulm 

Zum Inhalt: Als Leoš Janáček 1919 mit der Arbeit an »Kátja Kabanová« beginnt, ist er bereits Mitte Sechzig. Seit dem Erfolg seiner »Jenůfa« feiert man ihn auch international als wohl wichtigsten tschechischen Opernkomponisten der Gegenwart. Sein neustes Werk soll nun auf einem russischen Drama basieren: Eine junge Frau zerbricht an den starren Prinzipien der sie umgebenden Gesellschaft und Moral – und auch an sich selbst. Leidenschaftliche Liebe findet sie nur außerhalb ihrer Ehe. Doch dieser Schritt kostet sie alles.

»Die Hauptfigur ist eine Frau von so sanftem Gemüt, dass eine leichte Brise sie schon davonwehen würde, geschweige denn der Sturm und das Gewitter, das über sie hereinbricht«, beschrieb Leoš Janáček seine »Kátja Kabanová«. Sein liebevolles Portrait der jungen Titelheldin ist auch ein Dokument der Verehrung des verheirateten Mittsechzigers für die unerreichbare, fast vierzig Jahre jüngere Kaufmannsgattin Kamila Stösslová.

Musikalische Leitung: Levente Török
Inszenierung: Angela Denoke
Ausstattung: Timo Dentler und Okarina Peter
Licht: Johannes Grebing
Dramaturgie: Benjamin Künzel
Choreinstudierung: Hendrik Haas

4.0 von 5 Sterne
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Die Sängerin als Regisseurin
3 Jahre her.
Kritik
''Angela Denokes Regie ist solide, aber nicht sensationell. Einen guten Teil der Bühnenwirkung überlässt sie der Lichtregie von Johannes Grebing, der mit Aufhellungen in dem düsteren Totenhaus-Ambiente spart. Eine Herausforderung für jede Regie bedeutet das Ende, wenn Kátja sich in die Wolga wirft. Denoke stellt den Ertrinkungstod auf den Kopf. Sie lässt Kátja, wieder auf der Schaukel, nach oben entschwinden, während sich verkehrt herabhängende Requisiten – Stühle, ein Schaukelpferd – nach unten bewegen. Zurück bleibt die böse Schwiegermutter, die sich die Ohren zuhält und sich – schuldbewusst? – krümmt. Der 1. Kapellmeister des Theaters Ulm Levente Török hat für diese Inszenierung eine Fassung für Klavier, Harfe und Harmonium hergestellt. Das ist gewagt. Török hat lange als Korrepetitor sein Geld verdient, und so hört sich seine Bearbeitung auch an: wie eine Probe vor der Anwesenheit des Orchesters. Wenn dann die Harfe und das Harmonium zum dominierenden Klavier hinzu kommen, wirken sie wie akustische Fremdkörper. So recht glücklich kann man mit dieser Lösung (für welches Problem?) nicht werden, zumal der Klang der einzelnen Orchestergruppen bei Janáček eine nicht geringe Rolle spielt. Über diesen Mangel tröstet das durchweg hohe Niveau der Sänger und Sängerinnen, allen voran von Maria Rosendorfsky als Kátja Kabanová, hinweg. Sie steuern, von einem unterstützenden Orchester im Stich gelassen, ohne Patzer durch die nicht ganz einfache Partitur. Und das in tschechischer Sprache.'' schreibt Thomas Rothschild am 1. Oktober 2021 auf KULTURA-EXTRA
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