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Cité D´or - Aufstieg und Fall der Stadt Stuttgart

Bewertung und Kritik zu

CITÉ D’OR – AUFSTIEG UND FALL DER STADT STUTTGART 
von La Fleur
Regie: Monika Gintersdorfer 
Premiere: 6. Juni 2025 
Theater Rampe Stuttgart

Zum Inhalt: Als selbsternannte Autostadt hat Stuttgart den Gegenstand seiner harten Arbeit auch zum Vehikel des Vergnügens gemacht: wochentags fleißig zusammengebaut, verschafft das Auto am Wochenende beim Kurven durch die autofreundlichen Straßen manch einem rasende Freiheitsgefühle. Aber was, wenn nicht nur plötzlich die Zukunft des Autos düster wird, sondern wenn augenscheinlich geworden ist, dass auch das Vergnügen, mit oder ohne Pkw, harte Arbeit ist?

Die transnationale Gruppe La Fleur arbeitet anhand Motiven der Oper Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny von Bertolt Brecht und Kurt Weill zu den Entwicklungen in Stuttgart, Detroit (USA) und Abidjan (Elfenbeinküste) und lädt dafür das Staatsorchester Stuttgart zum Tanz. In Detroit und Abidjan erwuchsen aus den Leerstellen der absterbenden industriellen Produktion bahnbrechende künstlerischen Entwicklungen wie Detroit Techno und Couper Décaler. Aber auch das Vergnügen muss sich rechnen und lässt den Überlebenskampf nicht vergessen, wie die ivorischen Entertainmentprofis von La Fleur genau wissen. Denn nicht nur in Mahagonny ist es verboten kein Geld zu haben, sondern ganz verschiedene Städte und Gesellschaftsschichten weltweit sind hart von den Transformationen getroffen. Und auch in Stuttgart werden selbst diejenigen nervös, die sich bisher um ihr Auskommen nicht sorgen mussten. Wie entscheiden wir uns, wenn das Überleben nur auf Kosten anderer möglich scheint? La Fleur reagiert auf die Herausforderungen standesgemäß mit neuartigen Stilmixen in Choreografie und Musik.

Musikalische Leitung: Luka Hauser
Regie: Monika Gintersdorfer
Choreografie: La Fleur
Musik: Timor Litzenberger und Vetcho Lolas
Ausstattung: Mukenge/ Schellhammer
Kostüme: Mukenge/ Schellhammer und Bobwear
Produktionsleitung: Elvira Ruocco und Theater Rampe
Dramaturgie: Katinka Deecke
Team Staatsoper Stuttgart: Vanessa Hartmann, Ingo Gerlach und Verena Silcher
Team Theater Rampe: Cindy Bommersbach, Theresa Bürkle, Birgit Gebhard, Emma Frosch, Yara Richter und Ilona Schaal
Technische Leitung: Max Kirks
Technik: Aljoscha Ackermann, Markus Pelka, Christoph Schmitz und Ethen Andile Sithole
Mit: Annick Choco, Der Cora Frost, Hauke Heumann, Vetcho Lolas, Timor Litzenberger und Carlos Martinez sowie Ordinateuren und Musiker*innen des Staatsorchesters Stuttgart

5 von 5 Sterne
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Mahagonny am Neckar
13 Tage her.
Kritik

''Cité d’or – Aufstieg und Fall der Stadt Stuttgart hält sich ziemlich eng an das Vorbild von Brecht und Weill. Zu Beginn wird dessen Inhalt erzählt: Episches Theater im engen Verständnis. Die Texte werden mehrsprachig vorgetragen und von Hauke Heumann, der aussieht wie der junge Charles Vanel, simultan ins Deutsche übersetzt.

Die Choreografien orientieren sich eher an afrikanischen Volkstänzen als am klassischen oder modernen Ballett. Die Schauspieler-Tänzer-Sänger stehen zwei Stunden lang unter Hochspannung. Und das Publikum ist offenkundig so erfreut, dass es sogar hinnimmt, dass das Thema des Abends, die Autostadt Stuttgart, zeitweilig aus den Augen gerät. Zwischendurch müssen die Zuschauer in einen kleineren Nebenraum wandern und der Mode des Mitmachtheaters huldigen. „Wer zahlt für einen Tanz“ von Ordi(nateur), Carlos oder Annick? Denn „Geld macht sinnlich“ – was das animierte Publikum bereitwillig wiederholt wie das Lied vom Hund, der in die Küche kam. Den berühmten Song der Jenny („Ich bin aus Havanna,/ meine Mutter war eine Weisse./ Sie sagte oft zu mir:/ „Mein Kind, verkauf dich nicht/ für ein paar Dollarnoten, so wie ich es tat!/ Schau dir an, was aus mir geworden ist”.“) singt Annick Choco auf Französisch. Auch das Gebet einer Jungfrau („Das ist die ewige Kunst“) hat die Bearbeitung beibehalten.

Spätestens bei der Klage über das Fressen wird klar, dass die Musik von Kurt Weill, sparsam überzuckert mit Reminiszenzen an Musik à la Youssou N’Dour, nicht zu übertreffen ist. Umso erstaunlicher, dass Kurt Weill auf dem Programmzettel und im Internet unter "Musik“ nicht genannt wird. Dort stehen nur Timor Litzenberger & Vetcho Lolas.'' schreibt Thomas Rothschild am 8. Juni 2025 auf KULTURA-EXTRA

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