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Saint François d'Assise

Bewertung und Kritik zu

SAINT FRANÇOIS D'ASSISE 
von Olivier Messiaen
Regie: Anna-Sophie Mahler 
Premiere: 11. Juni 2023 
Staatsoper Stuttgart

Zum Inhalt: Olivier Messiaens Szenen über den Heiligen Franziskus von Assisi ist weniger eine Oper, als vielmehr ein Oratorium oder noch eher: ein Ritual, für das Messiaen eine der klangfarbenreichsten, beeindruckendsten und schillerndsten Partituren des 20. Jahrhunderts geschrieben hat. Das Team um Dirigent Titus Engel und die Regisseurin Anna-Sophie Mahler wird dieses monumentale Werk auf ganz besondere Weise angehen: Der erste Akt und der letzte Akt wird im Opernhaus gespielt, dazwischen begibt sich das Publikum mit dem Staatsorchester, dem Staatsopernchor und den Solist*innen auf Pilgerreise durch den Stadtraum. Mit Kopfhörern, aber auch als Open-Air vor dem Opernhaus und auf der Freilichtbühne Killesberg wird dieses Werk ganz anders als gewohnt zu erleben und zu er-hören sein. Eine Pilgerreise mit Messiaen und ein Kreuzweg in die Natur, um die Natur ins Opernhaus zu holen. Machen wir uns gemeinsam auf den Weg?

Musikalische Leitung: Titus Engel
Regie: Anna-Sophie Mahler

Bühne: Katrin Connan
Kostüme: Pascale Martin
Choreografische Mitarbeit: Janine Grellscheid
Video: Georg Lendorff
Licht: Bernd Purkrabek
Dramaturgie: Ingo Gerlach
Chor: Manuel Pujol

4.0 von 5 Sterne
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Bericht von einer abgebrochenen Pilgerreise
1 Jahr her.
Kritik

''Saint François d’Assise ist in Stuttgart als Mammutprojekt angelegt. Es beginnt im Opernhaus. Nach etwas mehr als einer Stunde werden die Zuschauer in Gruppen mit öffentlichen Verkehrsmitteln und zu Fuß auf den vier Kilometer entfernten Killesberg geführt. Unterwegs dürfen sie über Kopfhörer das vierte von acht Bildern hören, wobei „Bild“ naturgemäß als Metapher zu verstehen ist. Eigentlich ist dieser Einfall eine Verleugnung des Vorteils von Live-Oper gegenüber der Tonkonserve, die man daheim im Lehnstuhl genießen kann. Weiter geht es auf der Freilichtbühne auf dem Killesberg (Franziskus hat offenbar nicht nur zu den Vögeln, sondern auch zum Wettergott eine gute Beziehung), und schließlich endet die Pilgerreise, wo sie begann: im Opernhaus.

Ich sah mich genötigt, sie bei hochsommerlichen Temperaturen und Schmerzen in den Beinen nach der ersten Etappe abzubrechen. Das ist zumindest, was die Musik betrifft, bedauerlich. Namentlich in der Verwendung von Perkussionsinstrumenten ist sie fesselnd und kann den Vergleich mit den meisten zeitgenössischen Opern aufnehmen. In den ersten drei Bildern sitzt das Staatsorchester Stuttgart unter der Leitung von Titus Engel auf der abgedunkelten Bühne. Für die Sänger – bis zur Übersiedlung sind das Michael Mayes in der Titelrolle, Danylo Matviienko als Bruder Léon, mit dem Franziskus über die „vollkommene Freude“ diskutiert, Moritz Kallenberg, der Aussätzige, der, ein anderer Hiob, mit Gott hadert, dazu, in weiter Ferne, Beate Ritter als glitzernder Engel – bleibt nur ein schmaler Streifen auf der Vorderbühne. Die Regisseurin Anna-Sophie Mahler hat sich offenbar von akustischen Überlegungen leiten lassen (als Kontrast zu den MP3-Playern?). Die Verteilung des Chors über den Zuschauerraum nach einem ersten kurzen Auftritt im Hintergrund ist ausgesprochen effektvoll.

Musikalisch verdient diese Premiere 1 K mehr als szenisch, thematisch allerdings ist die Heiligenlegende für einen Agnostiker so interessant wie eine Oper über Ludwig Feuerbach für einen gläubigen Katholiken.'' schreibt Thomas Rothschild am 11. Juni 2023 auf KULTURA-EXTRA

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