Bewertung und Kritik zu
DIE SEIDENTROMMEL
Ein modernes Nō-Spiel
Regie: Kaori Ito & Yoshi Oida
Premiere: 23. Oktober 2020 (Festival d'Avignon)
Deutschland-Premiere: 2. Mai 2021
Ruhrfestspiele Recklinghausen
Zum Inhalt: „Die Seidentrommel“ erzählt die Geschichte eines alten Mannes, der die Bühne eines Theaters reinigt und sich in eine Tänzerin verliebt, die auf der Bühne ihren Part probiert. Die junge Frau scheint für ihn unerreichbar zu sein. Sie zeigt ihm eine japanische Trommel und sagt, dass sie die seine sei, wenn er mit dieser Trommel einen Klang erzeugen könne. Der alte Mann versucht, einen Klang zu erzeugen – ohne Erfolg. Die Trommel ist mit Seide bespannt, sie klingt nicht. Der Mann begeht Selbstmord. Blutüberströmt erscheint er wieder, um die junge Frau zu jagen wie ein lebendiger Geist.
„Die Seidentrommel“ ist eine subtile Verbindung von gesprochenem Wort, den Tanzszenen und dem Klang von Makoto Yabukis Perkussion. Ein Drama um einen alten Mann, der darum bemüht ist, jeden Wunsch zu erfüllen, und die Schuld einer jungen Frau, die gleichgültig und unbeteiligt scheint. In der traumhaften Atmosphäre entsteht eine Schönheit, die gleichzeitig bewegend einfach und brutal ist. Zwischen Theater und Tanz. Voller Schrecken und Mitleid. Welttheater als Deutschlandpremiere bei den Ruhrfestspielen.
Text von Jean-Claude Carrière, inspiriert von Yukio Mishima
Regie und Choreografie: Kaori Ito & Yoshi Oida
Musik: Makoto Yabuki
Koproduktion des Festival d'Avignon und Théâtre de la Ville, Paris
TRAILER