Bewertung und Kritik zu
NATIONALSTRASSE
von Jaroslav Rudiš
Regie: Frank Abt
Premiere: 27. September 2019
Hans Otto Theater Potsdam
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Zum Inhalt: Leben bedeutet Krieg. Jeder gegen jeden. Es ist die Zeit der Wölfe. Europa wackelt. Und im Hintergrund ziehen die Bonzen ihre Strippen. Wenn du dich nicht verteidigen kannst, hast du keine Chance. Vandam weiß, wie das Leben läuft. Er mag Anstand und Ordnung. Er ist ein Patriot. Er hat nichts gegen Ausländer. Aber wenn sie Stress machen, wird er ungemütlich. Manchmal zeigt er auch den Hitlergruß. Vandam wohnt in einer Plattenbausiedlung am Rande von Prag. Bei der Samtenen Revolution von 1989 war er es, der mit einem Faustschlag alles in Gang gebracht hat. Die Wende war eine geile Zeit. Danach ging es bergab. Mit der Barfrau Sylva aus seiner Stammkneipe verbindet ihn eine kaputte Liebesgeschichte. Vandam weiß von den Wunden, die das Leben der Seele schlägt. Er ist ein Überlebens-Fighter mit einem großen Herzen und einer eisenharten Faust. Der junge gefeierte tschechische Autor Jaroslav Rudiš erzählt von einer irritierenden Figur: einer Mischung aus Kneipenschläger, Kämpfer für Gerechtigkeit, Untergrundphilosoph und Wendeverlierer mit rechtsradikalen Tendenzen. Sein Roman ist ein krasser, melancholischer, bizarr-komischer Trip in eine verstörende Welt, in der die aktuellen Krisen der europäischen Zivilisation wie unter einem Brennglas erkennbar werden.
Mit Joachim Berger, René Schwittay, Paul Wilms, Katja Zinsmeister
Regie: Frank Abt
Bühne und Kostüm: Annelies Vanlaere
Dramaturgie: Christopher Hanf
Musik: Francesco Wilking / Moritz Krämer
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