Bewertung und Kritik zu
DAS KÄTHCHEN VON HEILBRONN
von Heinrich von Kleist in einer Fassung von Elsa-Sophie Jach mit Texten aus «Kein Ort. Nirgends» von Christa Wolf
Premiere: 1. Dezember 2022
Residenztheater München
Zum Inhalt: Bei keinem anderen Stück Heinrich von Kleists werden so viele Superlative bemüht wie bei seinem «Käthchen von Heilbronn». Es sei nicht nur das erfolgreichste, sondern auch das romantischste, märchenhafteste und gleichzeitig rätselhafteste, das er geschrieben habe. Und tatsächlich fährt Kleist alles auf, was das Theater 1807 zu bieten hat: ein geheimnisvolles Femegericht, Ritterkämpfe, ein brennendes Schloss, einen Cherub, dazu hinterhältige Intrigen, einen Giftanschlag und eine Unmenge vertauschter Briefe. Die Welt bei Kleist, so scheint es, ist in Aufruhr. Einzig Käthchen, die Tochter eines Heilbronner Waffenschmieds, lässt sich durch nichts beirren. Zielstrebig geht sie den Weg, der sich ihr im Traum offenbart hat. Sie heftet sich an die Fersen des Grafen Wetter vom Strahl, der ihr in besagtem Traum als ihre große Liebe prophezeit wurde. Doch gerade weil die Welt um Käthchen so chaotisch und märchenhaft erscheint, wirkt ihre Beharrlichkeit und Überzeugung umso authentischer.
Mit Liliane Amuat, Linda Blümchen, Florian Jahr, Vassilissa Reznikoff, Moritz Treuenfels, Simon Zagermann, Vincent zur Linden und den Live-Musikern Maximilian Hirning, Juri Kannheiser, Manfred Mildenberger.
Regie: Elsa-Sophie Jach
Bühne: Marlene Lockemann
Kostüme: Johanna Stenzel
Musik: Samuel Wootton
Video: Jonas Alsleben
Licht: Barbara Westernach
Dramaturgie: Michael Billenkamp