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    Residenztheater München
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    SPIELPLAN & KARTEN

    Engel in Amerika

    Bewertung und Kritik zu

    ENGEL IN AMERIKA 
    von Tony Kushner
    Regie: Simon Stone 
    Premiere: 23. Oktober 2015 (Theater Basel) 
    Münchner Premiere: 22. September 2022 
    Residenztheater München 

    Zum Inhalt: Mitte der 1980er-Jahre: Der Ausbruch der Krankheit Aids erschüttert New York. Louis, Sprössling einer jüdischen Großfamilie, verlässt panisch seinen erkrankten Freund Prior und kommt mit dem konservativen mormonischen Anwalt Joe zusammen. Dessen medikamentenabhängige Frau Harper flüchtet sich daraufhin in ihren Träumen ins ewige Eis, seine strenggläubige Mutter Hannah reist aufgebracht aus Salt Lake City an. Der machtbesessene und zynische Republikaner Roy Cohn, ebenfalls Anwalt, behauptet bis zu seinem letzten Atemzug, weder schwul noch an Aids erkrankt zu sein, und liefert sich sogar noch am Sterbebett heftige Wortgefechte mit dem schwarzen Pfleger Belize. Und dann bricht durch Priors Schlafzimmerdecke ein Engel.

    Mit: Roland Koch, Michael Wächter, Pia Händler, Florian Jahr, Nicola Mastroberardino, Barbara Horvath, Benito Bause und Myriam Schröder

    Inszenierung: Simon Stone
    Bühne: Ralph Myers
    Kostüme: Mel Page
    Musik: Stefan Gregory
    Licht: Cornelius Hunziker
    Dramaturgie: Almut Wagner

    4.0 von 5 Sterne
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    "Mehr Leben!"
    1 Jahr her.
    Kritik

    ''Eine der Hauptrollen spielt eine real existierende Person der Zeitgeschichte: Roy Cohn (fulminant Roland Koch), der korrupte frühere Anwalt Donald Trumps, lebt vor, was sein Motto „nett sein oder effektiv“ praktisch bedeutet. Der radikale Republikaner brüstet sogar sich damit, das jüdische Ehepaar Rosenberg auf den elektrischen Stuhl gebracht zu haben. Und er lässt sich von seinem Hausarzt Krebs diagnostizieren, als er an Aids erkrankt, weil er bis zuletzt seine Homosexualität aus geschäftlichen und politischen Gründen verbergen will. Der letzte verbliebene russische Bolschewik, blind und altersschwach, fragt sich, wann uns die Vergangenheit loslassen wird und sehnt sich nach der Sicherheit eines neuen Denksystems.

    Mag Aids heute weitgehend unter Kontrolle sein, dieses Werk über die großen Themen des Lebens, über Glaube, Liebe, Hoffnung, Tod und Teufel (bzw. schwarze Engel), wirkt dennoch aktueller denn je. Rechtsnationale Bewegungen erstarken in Europa und Amerika. Was den Schwulen widerfuhr, trifft heute die queere Community. Der Klimawandel schreitet bedrohlich voran. Und was man nicht mehr für möglich gehalten hätte: Gewaltsame Auseinandersetzungen nehmen zu, wieder ist Krieg - in Europa.

    Ein Glück, dass diese preisgekrönte Inszenierung (Pulitzer Preis 1993 und Tony Award für das beste Theaterstück) von Simon Stone von 2015 aus Basel nun nach etlichen von Corona bedingten Verschiebungen in München zu sehen war: Stone verzichtet wohltuend auf modische Effekte. Dafür setzt er auf rasante, funkelnde Dialoge, grob und fein, tragisch und bitter, doch mit Witz und Komik. Ein paar Kürzungen allerdings hätten vielleicht nicht geschadet.'' schreibt Petra Herrmann am 2. Januar 2023 auf KULTURA-EXTRA

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