Bewertung und Kritik zu
SCHWESTER VON
von Lot Vekemans
Regie: Domagoj Maslov
Premiere: 20. November 2019
Metropoltheater München
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Zum Inhalt: Ein irritierender Titel: Wer ist diese Schwester? Und von wem ist sie die Schwester? Lot Vekemans wirft uns unwissend mitten ins Geschehen. Allmählich wird klar: Es ist Ismene, Tochter des Ödipus und jüngere Schwester der Antigone. Vekemans stellt sie ins alleinige Zentrum des Geschehens. Tausende von Jahren hat Ismene gewartet, ausgeharrt zwischen Leben und Tod; hat gehadert, mit sich, ihrer Familie, dem heldenhaften Handeln der Schwester und dem eigenen Nicht-Handeln.
un spricht sie und erzählt ihre Version der Familiengeschichte, sucht nach Erklärungen und Identität. Sucht auch nach Vergebung. Wie entfesselt redet sie sich alles von der Seele: den Irrsinn der Familientragödie, ihr ewiges Schattendasein als „kleine Schwester“, die Liebe und Bewunderung für und den Hass auf die überlebensgroße Antigone, die sich furchtlos den Befehlen Kreons widersetzte, um den geliebten Bruder zu bestatten; Ismene erklärt, eifert, bewundert, bereut, zürnt, klagt an, rechtfertigt sich.
Mit: Sophie Rogall
Regie: Domagoj Maslov
Kostüme: Cornelia Petz
Licht: Philipp Kolb
Komposition: Benedikt Zimmermann
Studiomusiker: Lukas Roth, Katja Schild und Benedikt Zimmermann
Dramaturgie: Katharina Schöfl
Bühnenbau: Alexander Ketterer und Philipp Kolb