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1. Teil, 31. Kapitel - Von der ergötzlichen Zwiesprache, die Don Quijote und sein Schildknappe Sancho Panza miteinander hielten, nebst andern Begebnissen.
Sancho Panza und Don Quijote.
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SANCHO PANZA: Den Brief, den hat sie gar nicht gelesen; denn sie sagte, sie könne nicht lesen noch schreiben; vielmehr zerriß sie ihn und zerstückte ihn in kleine Fetzen und sagte, sie wolle ihn niemandem zu lesen geben, damit man im Dorf nicht ihre Geheimnisse erfahre; und es sei schon hinreichend, was ich ihr mündlich über Euer Gnaden Liebe zu ihr gesagt und über die absonderliche Kasteiung, die Ihr von ihretwegen fortwährend übt. Und schließlich sagte sie mir, ich solle Euer Gnaden sagen, sie küsse Euch die Hände und trage mehr Lust, Euch zu sehen als Euch zu schreiben. Und sonach bitte und befehle sie Euch, nach Sicht des Gegenwärtigen sollt Ihr Euch aus diesen Wildnissen entfernen und sollt mit dem Verüben von Narreteien aufhören und sollt Euch gleich auf den Weg nach Toboso begeben, wenn Euch eben nichts Wichtigeres aufstoße; denn sie habe große Begier, Euer Gnaden zu sehen. Sie lachte mächtiglich, als ich ihr sagte, Euer Gnaden nenne sich den Ritter von der traurigen Gestalt. Ich fragte sie, ob der Biskayer von neulich gekommen sei; sie sagte mir, ja, und es sei ein sehr wackerer Mann. Auch fragte ich sie nach den Galeerensklaven; allein sie erwiderte mir, sie habe bisher keinen zu Gesicht bekommen.